Pleite gegen Elversberg: Magdeburg verschläft die erste Halbzeit

Nachdem der Saisonstart mit elf Punkten aus den ersten fünf Spielen hervorragend geglückt war, konnte der FCM in den vergangenen sechs Partien nur noch zwei Zähler einfahren. Auch im Heimspiel gegen die SV Elversberg gab es für die Titz-Elf nichts zu holen – vor allem deswegen, weil der 'Club' einmal mehr die erste Halbzeit verschlief.

"Haben dem Gegner einmal mehr ein Tor aufgelegt"

Wenn ein Trainer zu Beginn der zweiten Halbzeit bereits vier Wechsel vorgenommen hat, dann hat seine Mannschaft entweder ein gewaltiges Verletzungspech oder aber einen sehr schwachen ersten Durchgang hinter sich. Beim 1.FC Magdeburg war Zweiteres der Fall. In den Worten von Christian Titz: "In der ersten Halbzeit war es grundsätzlich kein gutes Spiel – von uns im Speziellen."

Nach vorne sei seine Mannschaft "sehr ineffizient" gewesen. Das sei zwar ärgerlich, aber "dann gehe ich halt mal mit einem 0:0 in Pause", befand Titz, dem vor allem sauer aufstieß, dass seine Schützlinge "einmal mehr dem Gegner ein Tor aufgelegt" haben. Konkret monierte der 52-Jährige: "Den hohen Ball müssen wir mit dem Kopf klären, was wir leider verpassen. Dann sind trotzdem noch zwei Spieler nebendran, die den Gegenspieler aufnehmen hätten können." Da auch das nicht passierte, ging Elversberg durch Jannik Rochelt früh in Führung.

Doppelwechsel nach 34 Minuten

Titz' Reaktion war ein Doppelwechsel nach 34 Minuten. Luc Castaignos sollte als Zielspieler eine neue Komponente in den Sturm bringen und Silas Gnaka für mehr Pässe in die Tiefe sorgen. Doch statt die Wende herbeizuführen, kassierte der FCM nur eine Minute später das zweite Gegentor – aus der zweiten Elversberger Torchance. "Uns hat das konsequente Verteidigen gefehlt", ärgerte sich Titz.

Dennoch war das Spiel in den Augen von Titz noch längst nicht verloren. "Wir haben den Jungs in der Pause aufgezeigt, was wir machen können, damit wir eine gewisse Wucht entwickeln und das Spiel noch drehen." Auch angetrieben von zwei weiteren Wechseln – unter anderem kam Andi Hoti für den unglücklichen Jamie Lawrence in die Partie – zeigte der FCM nun endlich ein anderes Gesicht. "In der zweiten Halbzeit war es ein Anrennen auf ein Tor", fasste Titz das Geschehen zusammen.

Titz ärgert sich über die Schiedsrichterentscheidungen

Doch anders als Elversberg ließ Magdeburg die nötige Kaltschneuzigkeit vor dem Tor vermissen. So blieb der Anschlusstreffer von Connor Krempicki letztlich nur Ergebniskosmetik. "Eigentlich müssen wir das Spiel drehen, wir hatten genügend Einschussmöglichkeiten", trauerte Titz den verpassten Gelegenheiten hinterher. "Wir mussten gewaltig viel überstehen. In der Schlussphase standen wir nur noch um den eigenen Strafraum herum", gestand auch Gäste-Trainer Horst Steffen.

Die vermeintlich größte Chance auf den Ausgleich bot sich dem FCM in der Nachspielzeit, als der Schiedsrichter nach einem vermeintlichen Foulspiel gegen Tatsuya Ito zunächst auf den Punkt zeigte, den Elfmeter nach Einsichtnahme der Videobilder aber wieder zurücknahm und den Japaner mit einer gelben Karte wegen einer Schwalbe bedachte. Sehr zum Ärgernis von Titz: "Ito wird an der Hüfte getroffen. Das ist ein Elfmeter. Fertig." Generell war der 52-Jährige mit den Entscheidungen des Schiedsrichters nicht zufrieden. Vor dem Elversberger Führungstor lag laut Titz ein strafbares Handspiel vor. Angesprochen auf die Schiedsrichterentscheidungen vermerkte Titz: "Das ist leider ein Faktor, der momentan auch noch gegen uns läuft." Gleichwohl wollte er diese Kritik nicht als Ausrede verstanden wissen: "Wenn wir unsere eigenen Chancen verwerten, dann können wir das Spiel auch so kippen."

"Wir müssen mal wieder vom Anpiff an auf der Höhe sein"

Wie geht es jetzt weiter? Die Antwort ist für Keeper Dominik Reimann klar: "Wir müssen wieder hinbekommen, dass wir auch mal wieder von Anpfiff an auf der Höhe sind. Wir müssen an die zweite Halbzeit anknüpfen, dann werden wir auch wieder erfolgreich sein. Ich bin überzeugt, dass sehr viel Potential in der Mannschaft steckt." Die nächste Chance dazu bietet sich im DFB-Pokal, wo der 'Club' am Mittwoch bei Holstein Kiel zu Gast ist.

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