Pyro und Sachbeschädigungen: Mehrere Vorfälle bei Derby

Beim Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig (2:0) konnte die Polizei am Sonntag zwar ein direktes Aufeinandertreffen beider Fanlager verhindern, dennoch kam es zu mehreren Zwischenfälle und mehreren verletzten Personen.

Polizist schwer verletzt

Bereits am Vormittag wurde nach Angaben der Einsatzkräfte mindestens ein Polizeibeamter durch Knallgeräusche verletzt, nachdem Anhänger von Hannover 96 beim Fanmarsch zum Stadion Pyrotechnik gezündet und diese teilweise auf die Polizei und Unbeteiligte geworfen hatte.

Zum Abbrennen von Pyrotechnik kam es von beiden Fanlagern auch im Stadion. Vor allem im Gästeblock qualmte es mehrfach, teilweise wurden Feuerwerkskörper zudem bis auf das Spielfeld geworfen, was mehrere Spielunterbrechungen zur Folge hatte. Auch der Anpfiff konnte erst mit Verspätung erfolgen. Darüber hinaus wurden im Bereich der Gästefans mehrere Sitzreihen aus der Verankerung gerissen und in den darunter liegenden Pufferblock geworfen. Zudem seien Einsatzkräfte mehrfach mit metallischen Gegenständen beworfen worden. Zumindest ein Tatverdächtiger sei ermittelt und festgenommen worden.

Im Heimbereich des Stadions wurde derweil während des Spiels ein Kiosk von mehreren Personen angegangen. Als die Polizei im Heimbereich vier Personen kontrollieren und deren Identität feststellen wollte, nachdem diese zwei Unbeteiligten bedroht hatten, solidarisierten sich Unterstützer mit den vier Betroffenen. Es kam zu einer Rangelei, bei der ein Polizeibeamter schwer verletzt wurde. Auch zwei Ordner trugen Verletzungen davon. Die Abreise beider Fanlager verlief indes weitgehend friedlich.

Polizeivizepräsident "enttäuscht"

"Das Spiel Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig ist für Fußballfans in der Region der Höhepunkt eines jeden Jahres", sagte Polizeivizepräsident Thorsten Massinger, der den Derbyeinsatz leitete. "Umso mehr enttäuscht mich das Verhalten der Risikopersonen am heutigen Tag", betonte der Polizeiführer. "Wo Gewaltbereite eine Sportveranstaltung für Krawall missbrauchen, greifen unsere Einsatzkräfte konsequent durch. Wir tun alles Mögliche dafür, Straftaten aufzudecken und Ermittlungsverfahren so effektiv wie möglich zu führen", erklärte Massinger. Es werde eine Ermittlungsgruppe in der Polizeiinspektion Hannover eingerichtet, um den Geschehnissen nachzugehen, kündigte er an.

Der Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Andreas Meier, zeigt sich zufrieden mit dem problemlosen An- und Abreiseverhalten der Gästefans. "Die zahlreichen Einsatzkräfte haben den Einsatz rund um das Derby und dem zeitgleichen Bundesligaspiel in Wolfsburg gemeinsam mit der Landespolizei sehr gut bewältigt. Aufgrund der hohen Einsatzbelastung, auch bezüglich der Parallellage auf dem Hamburger Flughafen, bedanke ich mich bei allen Einsatzkräften für das gezeigte Engagement".

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