Rostock weiter auf Spielersuche: "Wir beobachten und sind aufmerksam“

Hansa Rostock will für den Klassenerhalt nach Möglichkeit weiter aufrüsten. Sportvorstand Martin Pieckenhagen bestätigte rund drei Wochen vor Ende der Wintertransferperiode das Interesse des Aufsteigers an weiteren Verstärkungen über den bisher einzigen Winterzugang Nils Fröling hinaus.

"Schauen in Defensive und Offensive“

"Wir beobachten nasch wie vor den Markt und sind aufmerksam“, sagte Pieckenhagen in der Bild-Zeitung vor dem Saisonwiederbeginn am Freitag gegen Hannover 96. Offenbar hat das Trainingslager im türkischen Belek die Zweifel der Hansa-Führung an der vollständigen Konkurrenzfähigkeit ihres Teams nicht zerstreuen können. "Wir schauen“, meinte Pieckenhagen denn auch weiter, "in den Bereichen Defensive und Offensive. Wir wissen, dass wir viele Tore bekommen haben, und wir wissen, dass wir nicht so viele geschossen haben.“

Tatsächlich weist zumindest die Statistik Handlungsbedarf in mehreren Mannschaftsteilen aus. 31 Gegentore in den bisherigen 18 Saisonspielen müssen bei der Kogge die Alarmsirenen schrillen lassen - nur die Kellerkinder FC Ingolstadt und SV Sandhausen haben noch schwächere Abwehrreihen. Doch der Angriff gleicht die Defensivprobleme im Team von Trainer Jens Härtel mitnichten auf: Mit erst 21 Treffern gehört Rostock fast zum letzten Drittel der durchschlagkräftigsten Mannschaften.

Für Gelassenheit besteht trotz Rostocks im bisherigen Saisonverlauf weitgehend stabiler Platzierungen oberhalb der Abstiegsplätze außerdem kaum Anlass: Lediglich drei Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone sind alles andere als ein beruhigendes Polster.

Zentraler Leitgedanke bei der Sondierung der Transfermöglichkeiten sind Ergänzungen und keine Ausdünnungen des momentan 28-köpfigen Kaders: "Der Plan ist so, dass wir keinen abgeben möchten“, sagt Pieckenhagen.

Klassenerhalt für Kaderplanung wichtig

Pieckenhagen hofft zudem aus einem anderen Grund auf möglichst frühzeitige Klarheit über die Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison: Torjäger John Verhoek und 15 weitere Spieler verfolgen wegen ihrer im Sommer auslaufenden Verträge die Entwicklung genau und wollen sich in der kommenden Spielzeit nur ungern in der 3. Liga wiederfinden.

Deswegen denkt Pieckenhagen bereits an die anstehenden Vertragsverhandlungen. "Wichtig ist, dass wir die Punkte holen, damit wir wissen, in welcher Liga wir nächstes Jahr spielen“, beschreibt der 50 Jahre alte Ex-Torwart die Ausgangslage und macht aus möglichen Problemen auch kein Hehl: "Es sind nicht alles Spieler, die mit Kusshand für beide Ligen einen Vertrag unterschreiben werden.“

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"