Saisonvorschau #1: Welcher Aufsteiger überrascht?

Die Sommerpause neigt sich dem Ende und die Mannschaften der 2. Liga nehmen Platz in ihren Startlöchern. liga2-online wird in einer Saisonvorschau einen genauen Blick auf alle Zweitligisten werfen. Den Anfang machen die Aufsteiger aus der 3. Liga: Osnabrück, Karlsruhe und Wehen. In der Vergangenheit sorgte immer wieder ein Aufsteiger für Furore, Paderborn gelang jüngst sogar der Durchmarsch in die Bundesliga. Wer wird uns in dieser Spielzeit überraschen?

Nirgendwo ist der Fußball schnelllebiger und unberechenbarer als in der 3. Liga. Davon können die Fans an der Bremer Brücke ein Lied singen. Vor etwas mehr als einem Jahr steckte der VfL noch tief im Abstiegskampf in der 3. Liga und heute spielen die Männer von Daniel Thioune eine Etage höher. Mit einer eisernen, fast unüberwindbaren Abwehr und einem starken Kollektiv stieg der VfL souverän bereits am 34. Spieltag auf.

Für die kommende Zweitliga-Saison wurde die Abwehr des VfL weiter verstärkt. Mit Lukas Gugganig, Moritz Heyer und Kevin Wolze kamen gleich drei Abwehrspieler hinzu. Enorm wichtig waren auch die Verlängerungen der Leihverträge von Nils Körber und Benjamin Girth, die beide großen Anteil am Aufstieg des VfL hatten. Niklas Schmidt soll im Mittelfeld an seine starke Vorsaison in Wiesbaden anknüpfen und die Stürmer mit Bällen versorgen, er wurde aus Bremen ausgeliehen.

Daniel Thioune formte eine starke und disziplinierte Mannschaft. In der kommenden Zweitliga-Saison werden genau diese Attribute wieder gefragt sein, wenn der VfL die Klasse halten will. Größtes Manko ist die fehlende Zweitligaerfahrung der Mannschaft, nur drei Spieler kommen in ihrer Vita auf über 50 Ligaspiele im deutschen Unterhaus.

Prognose: Platz 9-14

 

Vor einem Jahr war der KSC bereits mit einem Bein zurück in der 2. Liga. Doch auch in Aue ging das Relegationstrauma für die Badener weiter, obwohl Schleusener zwischenzeitlich das wichtige Auswärtstor köpfte. Karlsruhe verlor 1:3 und musste nach einer bärenstarken Saison mit leeren Händen nach Hause fahren. Noch nie schaffte es ein Drittligist nach einer verlorenen Relegation erneut um den Aufstieg mitzuspielen und auch beim KSC startet die vergangene Saison verhalten. Doch Alois Schwartz brachte die Mannschaft wieder auf Kurs, baute auf einen festen Kern und sicherte den zweiten direkten Aufstiegsplatz. Die überragenden Figuren in der vergangenen Saison waren zweifelsohne Marvin Pourié und Anton Fink, die beiden Stürmer waren an fast allen Treffern der Karlsruher beteiligt.

Das schien den Verantwortlichen aber nicht zu reichen, denn zumindest im Sturm legte der KSC im Sommer kräftig nach. Aus Braunschweig kam Philipp Hofmann, der sich nach einem Jahr in der 3. Liga wieder für höhere Aufgaben empfehlen konnte. Die beiden Österreicher Marco Djuricin und Lukas Grozurek sollen ebenfalls für Torgefahr sorgen. In der Defensive bediente sich der KSC beim Absteiger aus Duisburg, Lukas Fröde soll nach einer durchwachsenen Saison bei den Zebras nun vor der Viererkette der Badener aufräumen.

Im Gegensatz zum VfL Osnabrück hat der KSC einige zweitligaerfahrene Spieler in seinen Reihen, mit denen auch eine durchaus schlagkräftige erste Elf formiert werden kann. Die Frage ist, ob die jungen und unerfahrenen Spieler der zweiten Reihe den Sprung auf das Niveau der 2. Liga schaffen und der KSC Verletzungen und Sperren kompensieren kann.

Prognose: Platz 8-13

 

Nur die Wenigsten hatten den SV Wehen Wiesbaden vor der Relegation gegen den FC Ingolstadt auf dem Zettel. Thomas Oral hatte den Schanzern im Saisonfinish mit fünf Siegen neues Leben eingehaucht. Doch selbst nach der Hinspiel-Niederlage gaben sich die Hessen nicht auf und schafften nach einem fulminanten 3:2-Sieg den Aufstieg in die 2. Liga. Für ein Offensivspektakel sind die Männer von Rüdiger Rehm immer zu haben, ganze 71 Tore gelangen in der vergangenen Saison. Mit Manuel Schäffler und Daniel-Kofi Kyereh konnten die beiden besten Torjäger gehalten werden, sie sollen den SVWW in diesem Jahr zum Klassenerhalt schießen. Der beste Vorlagengeber musste das Team indes wieder verlassen, Werder Bremen holte Niklas Schmidt zurück und verlieh ihn zum Mitaufsteiger Osnabrück.

Ein weiterer herber Verlust war der Abgang von Keeper Markus Kolke, der in der 3. Liga bei Hansa Rostock bleibt. Als Ersatz wurde mit Jan-Christoph Bartels ein junger Keeper aus Köln ausgeliehen, wenngleich die bisherige Nummer zwei Lukas Watkowiak ebenso gute Karten im Kampf um das Tor hat. Top-Transfer für die Hessen war die Verpflichtung von Benedikt Röcker, der ehemalige Fürther kehrt aus Dänemark in die 2. Liga zurück und soll die nicht immer sattelfeste Abwehr verstärken.

Als letzter Aufsteiger mit einem talentierten aber unerfahrenen Team ist Wehen Wiesbaden für viele der Underdog und Abstiegskandidat Nummer eins. In der 3. Liga überzeugte Wehen mit starken und erfrischenden Offensivfußball. Schaffen es die Hessen, ähnlich wie der SC Paderborn in der vergangenen Saison, ihre PS auch eine Etage weiter oben auf den Fußballrasen zu bringen, dürfte der Underdog erneut einige Kritiker überraschen.

liga2-online Prognose: Platz 7-14

 

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