Saisonvorschau #5: Der Kampf im Tabellenmittelfeld

Bei so vielen ehemaligen Bundesligisten und ambitionierten Vereinen wird es selbst im Mittelfeld der Tabelle eng und spannend. Im hart umkämpften Fußballgeschäft gibt es kein zufriedenes Zurücklehnen. Die vier folgenden Vereine erreichten alle in der vergangenen Spielzeit den Klassenerhalt, erhoffen sich in der neuen Saison aber etwas mehr.

Andere Vereine feiern bei Meisterschaften, dem Aufstieg oder dem Einzug in den europäischen Wettbewerb, im Erzgebirge feiert man jedes Jahr ausgelassen den Klassenerhalt. Nach turbulenten Jahren und nervenaufreibenden Endspielen machte es Aue in der letzten Saison deutlich unspektakulärer und holte schon zwei Spieltage vor Schluss die nötigen Punkte. Im Sommer konnte der Kader weitestgehend zusammengehalten werden. Mit Emmanuel Iyoha, dessen Leihe endete und der zu Holstein Kiel weiterzog, verlieren die Sachsen nur einen wichtigen Leistungsträger.

Neu dabei sind junge und formbare Talente. Mit Nicolas Sessa, Erik Majetschak oder Hikmet Ciftci verfolgen die Veilchen langfristige Pläne. Aufgrund der personell angespannten Situation in der Abwehr wurde mit Sören Gonther auch ein erfahrener Mann ins Lößnitztal geholt. Er kommt vom Erzrivalen Dynamo Dresden und soll in der Innenverteidigung eine ähnlich positive Entwicklung nehmen wie Pascal Testroet im Sturm, der nach seiner Aussortierung in Dresden nach Aue kam und die Veilchen maßgeblich zum Klassenerhalt schoss.

Der Klassenerhalt genießt oberste Priorität, daran wird sich im Erzgebirge nichts ändern und dennoch gab sich Daniel Meyer mit seiner ersten Saison in Aue nicht gänzlich zufrieden. In angespannten und schwierigen Momenten holte die Mannschaft die wichtigen Siege, den Sprung ins gesicherte Mittelfeld verpasste man allerdings, obwohl die Gelegenheiten da waren. Sollte es Aue gelingen, sich in dieser Spielzeit aus dem direkten Abstiegskampf fern zu halten, gehen die Blicke vielleicht sogar im Erzgebirge leicht nach oben.

Prognose: Platz 9-13

 

Zwei Trainerwechsel, interne Unruhen und ein unbefriedigender Platz 12 in der Abschlusstabelle, hinter der SGD liegt ein gebrauchtes Jahr. Nach den Abgängen einiger Leistungsträger wie Markus Schubert, Rico Benatelli, Erich Berko und Dario Dumic musste im Sommer der Kader deutlich verstärkt werden. Aus der englischen Premier League kommt mit Chris Löwe ein gebürtiger Sachse an die Elbe. Das Rennen um den vielerorts begehrten René Klingenburg konnten die Dresdner ebenfalls für sich entscheiden. Er soll im zentralen Mittelfeld die Fäden ziehen. Für die Sicherheit zwischen den zwei Pfosten wurde Kevin Broll aus Großaspach verpflichtet. Nach der wirtschaftlichen Sanierung sind die sportlichen Ansprüche in Dresden gestiegen, der Verein und die Region haben Potenzial und somit auch Hunger auf mehr.

In den letzten zwei Jahren klaffte zwischen Anspruch und sportlicher Realität aber eine große Lücke. Statt um den Aufstieg mitzuspielen, kämpften sich die Dresdner durch die untere Tabellenhälfte. In diesem Jahr werden die Karten zwar neu gemischt, zu hohe Ziele möchten sich die Verantwortlichen aber nicht setzen. Cheftrainer Christian Fiel besitzt als langjähriger Spieler, Kapitän und Publikumsliebling einen nicht unwichtigen Kredit bei den Fans und soll für Stabilität und Konstanz sorgen, ehe wieder von der Bundesliga geträumt wird.

Prognose: Platz 7-11

 

Nicht nur beim HSV, auch auf dem Hamburger Kiez erlebte man eine Rückrunde zum Vergessen. Nach einer schmerzhaften Heimniederlage im Stadtderby trudelte der Kultverein durch die Rückrunde und schon vor dem Saisonende musste Trainer Markus Kauczinski seinen Stuhl räumen. Jos Luhukay übernahm, konnte aber keine neue Euphorie entfachen. Im Gegenteil, nach nur einem Sieg aus sechs Ligaspielen landeten die Paulianer auf Rang 9.

Mit Alexander Meier, Jeremy Dudziak, Sami Allagui, Richard Neudecker und Justin Hoogma haben im Sommer einige Leistungsträger und Talente den Verein verlassen. Dem gegenüber stehen mit Rico Benatelli und Boris Tashchy nur zwei ligaerfahrene Neuzugänge, die beide den Saisonstart verletzungsbedingt verpassen werden. Die Kiez-Kicker stehen vor einer schwierigen Saison, auch wenn die Ambitionen groß sind, die sportliche Realität spielt derzeit nur im Mittelfeld der Tabelle.

Prognose: Platz 9-14

 

Ernüchterung auch beim Dino der 2. Bundesliga. Nach einem guten Saisonstart verloren die Franken mehr und mehr den Anschluss an die Spitze und nach einer Niederlagenserie musste Chefcoach Damir Buric seinen Hut nehmen. Stefan Leitl übernahm, eine wirklich sportliche Wende konnte der 41-Jährige aber nicht einleiten. Das Kleeblatt beendete die Saison auf dem 13. Tabellenplatz.

Im Sommer verließen mit Mario Maloca, Lukas Gugganig und Richárd Magyar gleich drei Innenverteidiger den Verein. Für die Stabilisierung des Abwehrzentrums kommt Mergim Mavraj zurück an den Ronhof, im Mittelfeld wurde die SpVgg in Wolfsburg fündig und verpflichtete Paul Seguin und Marvin Stefaniak. Am Freitag vermeldete das Kleeblatt noch die Verpflichtung von Stürmer Havard Nielsen. Der Norweger, der in der letzten Saison an den MSV Duisburg ausgeliehen war, soll nun für die Franken auf Torejagd gehen. Durch die stärker gewordene Konkurrenz wird es auch die SpVgg schwer haben, nach zwei dürftigen Jahren wieder um die Plätze in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen.

Prognose: Platz 8-15

 

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