Schalke-Ärger nach strittigem Elfmeter: "Schlichtweg betrogen"

Nach dem Abpfiff kochten die Emotionen beim FC Schalke 04 erst richtig hoch. Durch einen höchst strittigen Elfmeter kassierte das Team am Samstagabend im Absteiger-Duell bei Werder Bremen in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1-Endstand. Dementsprechend bedient waren die Beteiligten.
"Da fehlen mir die Worte"
"Ich bin schon ein paar Tage im Profifußball dabei, aber da fehlen mir die Worte", sagte S04-Coach Dimitrios Grammozis nach der Partie auf der Pressekonferenz mächtig sauer. Was war passiert? Nach einer Bremer Flanker kam es im Strafraum zum Zweikampf zwischen Henning Matriciani und Bremens Roger Assalé. Ohne sichtbaren Kontakt kam Assalé zu Fall. Erst im Nachgang, nach Sichtung der Szene am Bildschirm, entschied Schiedsrichter Tobias Stieler auf Elfmeter. Den verwandelte Niclas Füllkrug in der neunten Minute der Nachspielzeit zum 1:1.
"Ich habe mir die Elfmeterszene sehr oft angeguckt. Ich sehe ein Handspiel vom Bremer Spieler, der sich fallen lässt, weil er sich den Ball zu weit vorlegt", war Grammozis sauer: "Herr Dingert im Video-Keller hat keinen Druck, so wie wir im Stadion. Er kann sich die Szene 100.000 Mal angucken, ganz in Ruhe. Es ist schon eine Frechheit, dass er Herrn Stieler rausschickt, dass er sich die Szene anschauen soll. Dass dann ein Elfmeter dabei rauskommt. Wirklich, das habe ich noch nie erlebt."
Stieler soll ihm nach dem Abpfiff gesagt haben, "dass der Werder-Spieler am Fuß getroffen wurde und es für ihn ein klarer Elfmeter ist. Vielleicht muss er noch mal den Schiedsrichter-Schein machen, das ist ja nicht mehr normal. Wenn man ein ganz klares Handspiel plus Schwalbe nicht erkennt. Stieler ist Fifa-Schiedsrichter, hat das Fifa-Wappen auf seinem Trikot. Wahnsinn, da fehlen mir die Worte. Ich muss echt aufpassen, was ich hier sage", so Grammozis.
Terodde mit Rekordtor
Der 43-Jährige sein "kein Trainer, der jemals etwas über Schiedsrichterleistungen gesagt hat, das ist nicht mein Stil. Sie versuchen auch, ihr Bestes zu geben. Aber das heute hat alle Rahmen gesprengt. Der Elfmeter war eine absolute Frechheit, das habe ich so noch nicht erlebt". Sportdirektor Rouven Schröder sprach bei "Sky" von einer "der krassesten Fehlentscheidungen, die ich jemals gesehen habe". Sportvorstand Peter Knäbel fühlte sich "schlichtweg betrogen". Laut des Berichts haben die Schalker noch keinen Protest gegen das Spiel eingelegt. Die Erfolgsaussichten scheinen zu gering.
Bei all dem Ärger ging das Rekord-Tor von Simon Terodde nahezu unter. Der 33-jährige Angreifer hatte zur Führung getroffen (82.), damit seinen 154. Treffer in der zweiten Liga erzielt. Er ist damit nun Rekordtorschütze der Zweitliga-Geschichte. Zuvor hatte Werder-Keeper Jiri Pavlenka einen Schuss von Rodrigo Zalazar nur nach vorn abwehren könne, Terodde stand in Manier eines Knipsers goldrichtig und traf per Kopf.