Schalke: Krisensitzung statt Fannähe – Anhänger verärgert

Bei Schalke 04 klappt momentan immer weniger. Nach dem sportlichen Offenbarungseid durch die 0:3-Pleite beim 1. FC Magdeburg verscherzten sich die weiterhin stark abstiegsbedrohten "Königsblauen" zu Wochenbeginn durch unkluge Kommunikation auch noch bei ihren treuesten Anhängern schon fast die letzten Reste von Sympathie.
Fans in der Kälte stehen lassen
Bei der Ansetzung der allseits als dringend empfundenen Krisensitzung für Montagnachmittag hatten nach Angaben des Fachmagazins kicker weder Teamleitung noch Verein an die Fans gedacht. Denn das interne Meeting beim Bundesliga-Absteiger fand just zu dem Zeitpunkt statt, an dem offiziell das einzige öffentliche Training der Gelsenkirchener vor dem Heimspiel am Freitag gegen den souveränen Spitzenreiter FC St. Pauli angesetzt war.
Rund 100 Fans standen in der Kälte und warteten teilweise fast zwei Stunden vergeblich auf die Spieler. Der Klub bemühte sich offenbar erst mit einiger Verzögerung um die Organisation von wärmenden Teegetränken. Als das Team schließlich aus der Kabine nach draußen trat, bekamen die Anhänger zwar die erhofften Autogramme, doch ihren Spielern bei der Trainingsarbeit zuschauen konnten die Fans nicht: Die kurzfristig anberaumte Laufeinheit fand außerhalb des Vereinsgeländes statt.
Klartext mit und ohne Führungsduo
Offenkundig musste sich das Team von Trainer Karel Geraerts erst einmal den Kopf freilaufen. Denn hinter verschlossenen Türen war zuvor deutlich länger als geplant Tacheles geredet worden. Nach Ansagen von Sportdirektor Marc Wilmots und Geraerts konnte sich die Mannschaft auch ohne die sportliche Leitung aussprechen. Wie deutlich sich die „Knappen“ die Meinung sagten, ist nicht bekannt.
Immerhin machten die Schalker den letzten ausharrenden Fans noch ein Angebot zur Wiedergutmachung für die Enttäuschung am Trainingsplatz: Die ausgefallene Einheit in der Öffentlichkeit wurde für Dienstagvormittag neu angesetzt.