Schalke räumt auf: Asamoah-Aus besiegelt

Im finanziellen und sportlichen Überlebenskampf scheut Schalke 04 auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurück. Klub-Idol und Lizenzleiter Gerald Asamoah muss die "Königsblauen" nach fast einem Vierteljahrhundert als Spieler und in unterschiedlichen Management-Funktionen zum Saisonende verlassen.

Tillmann: "Können ihm Perspektive nicht geben“

"Im Zuge der kontinuierlichen, nachhaltigen Neustrukturierung des Sports haben wir entschieden, dass es die Rolle des Leiters Lizenz zur neuen Saison auf Schalke nicht mehr geben wird. Entsprechend endet die Zusammenarbeit mit Gerald", erläuterte Schalkes Vorstandsboss Matthias Tillmann die Trennung von dem beliebten Ex-Nationalspieler in einer Vereinsmitteilung und betonte nochmals den Status des gebürtigen Ghanaers als "Legende".

Asamoahs Ambitionen würden nicht zu Schalkes Planungen passen, meinte der Vereinschef weiter: "Mit dem Abschluss seines Managementstudiums ist die Zeit gekommen, dass Gerald den nächsten Schritt gehen will. In einem persönlichen Gespräch habe ich ihm mitgeteilt, dass wir ihm diese Perspektive derzeit nicht geben können."

Das Aus für Asamoah, mit dem Schalke die Pokalsiege 2001 und 2002 feierte, kann als weitere verspätete Reaktion auf den Bundesliga-Abstieg in der vergangenen Saison gewertet werden. Erst kürzlich hatten die "Knappen" ebenfalls auf der mittleren Führungsebene die Zusammenarbeit mit Sportdirektor und Kaderplaner Andre Hechelmann vorzeitig beendet.

Asamoah: "Schmerzhaft“

Das Ende der "Ära Asamoah“ bedeutet für die erneut stark abstiegsbedrohten Westfalen einen tiefen Einschnitt. Der 45-Jährige gehörte seit seiner Profizeit „auf Schalke“ zum wichtigen Kreis der wenigen Identifikationsfiguren. Schalkes Sportvorstand Marc Wilmots kommentiere die Entscheidung für die Trennung von seinem früheren Mitspieler zunächst nicht.

Asamoah ließ deutlich Enttäuschung erkennen und unterstrich seine tiefe Verbundenheit mit dem Revierverein: "Jeder weiß, wie viel mir Schalke 04 bedeutet. Hier habe ich nicht nur Fußball gespielt und die ersten Schritte im Management gemacht, sondern mich in mehr als zwei Jahrzehnten zu dem Menschen entwickelt, der ich heute bin. Ich habe das ganze Umfeld lieben gelernt und immer versucht, alle Schalker stolz zu machen. Umso schmerzhafter ist es für mich, dass dieses Kapitel vorerst endet. In der aktuellen Situation ist dies leider nicht anders möglich", erklärte Asamoah und fügte hinzu: "Für mich ist das mehr als ein Lippenbekenntnis: Einmal Schalker, immer Schalker."

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