Schuster-Aus noch nicht offiziell: FCE soll jedoch Nachfolger suchen

Der FC Erzgebirge Aue geht nächste Saison in sein sechstes Zweitliga-Jahr in Folge. Am 34. Spieltag wird dagegen zum fünften Mal ein unterschiedlicher Übungsleiter zum Saisonabschluss an der Seitenlinie stehen - denn das offizielle Aus von FCE-Cheftrainer Dirk Schuster ist nur noch eine Frage der Zeit. Laut "Bild"-Zeitung beschäftigt sich der Klub mit Nachfolge-Kandidaten.
Wildersinn auf Vereinssuche
In der Saison 2016/17 rettete Domenico Tedesco als Trainer-Novize den FCE vor dem direkten Wiederabstieg und eröffnete damit eine Ära in der Auer Klubgeschichte, die zwar jedes Mal mit dem Klassenerhalt endete - aber auch jedes Mal mit einem neuen Trainer. Auf Tedesco folgte Hannes Drews, auf Drews folgte Daniel Meyer. Das Händchen für Trainertalente war bislang gut. Dirk Schuster erlebte dagegen fast zwei Amtszeiten, ehe es nach der 3:8-Niederlage in Paderborn zur Krankschreibung des Trainers kam. Trotz Vertrag bis 2022 soll der frühere Bundesliga-Trainer des Jahres nicht mehr zurückkehren.
Dadurch beschäftigt sich Aue mit potentiellen Nachfolgern - und FCE-Präsident Helge Leonhardt holt sich nach "Bild"-Angaben auch Rat bei Ex-Coach Tedesco. In den Fokus soll daher beispielsweise Marco Wildersinn rücken. Von 2014 bis 2020 war der 40-Jährige als Cheftrainer der Hoffenheimer U23-Mannschaft aktiv, dann machte er seine Fußballlehrer-Lizenz und wartet auf das erste Engagement. Tedesco kennt Wildersinn noch aus der gemeinsamen Zeit in Sinsheim, wo der Ex-Auer ebenfalls zwei Jahre im Nachwuchs arbeitete.
Auch Willig ein Trainer-Talent
Klar ist wohl schon, dass Aue auf eine unspektakuläre Lösung setzt und auf das nächste Trainertalent baut. Dazu gehört möglicherweise auch Nico Willig. Der U19-Coach des VfB Stuttgart sprang 2019 als Interimstrainer der Schwaben im Bundesliga-Abstiegskampf ein und rettete den VfB mit sieben Punkten aus vier Spielen in die Relegation - wo er zwar ungeschlagen blieb, aber Union Berlin trotzdem gewann. Im Gegensatz zu Wildersinn ist Willig jedoch nicht sofort verfügbar, sondern noch bis 2024 an den VfB gebunden. Somit wäre wohl eine Ablösesumme fällig. Am letzten Spieltag wird weiterhin Marc Hensel den FCE coachen.