Schwartz-Debüt misslingt: Rostock "steht viel Arbeit bevor"

Das Debüt von Alois Schwartz als Trainer von Hansa Rostock ist gründlich schief gegangen. Die 0:3-Niederlage beim 1. FC Magdeburg offenbarte Schwächen in allen Bereichen und stellt den Coach vor einige Aufgaben in den kommenden Wochen, um den Abstieg der Hansa-Kogge doch noch zu verhindern.

"Waren zu passiv"

Früh im Spiel zeigte sich, welchen Ansatz der neue Trainer beim FCH wählte. Hinten wollten die Rostocker stabil stehen und vorne immer wieder Nadelstiche setzen. "Für ein Auswärtsspiel sind wir ganz gut reinkommen. Die erste 15 Minuten haben wir kompakt gestanden und zwei, drei Umschaltmomente gehabt", war Schwarz in der Pressekonferenz nach dem Spiel mit der Anfangsphase seiner Mannschaft zufrieden. Danach ließen sich die Hanseaten aber viel zu sehr in die eigenen Hälfte drängen und Magdeburg erspielte sich eine Möglichkeit nach der anderen. "Wir haben dann sehr passiv gespielt", sagte ein sichtlich bedienter Alois Schwartz.

Der Gegentreffer war nur eine Frage der Zeit. Doch wie dieser dann zustande kam, konnte sich auch der Trainer nicht erklären. "Dann bekommen wir aus dem nichts das Gegentor, weil den Treffer haben wir uns eigentlich selber reingekickt", bezeichnete Schwartz die Slapstick-Aktion seines Abwehrspielers Ryan Malone, der zunächst den Ball unzureichend in die Mitte klärte und beim folgenden Abschluss den Ball entscheidend ins eigene Tor abfälschte. "Dann geht das Flattern los", erklärte der Fußballlehrer das fehlende Selbstvertrauen seiner Mannschaft. Zwar habe er unter der Woche viel mit seinen Spielern geredet und gut gearbeitet, dennoch war die Moral seines Teams gebrochen.

"Steht viel Arbeit vor uns"

Das weitere Unheil nahm seinen Lauf als John Verhoek kurz nach der Pause die Gelb-Rote Karte sah. Schwartz hätte sich dabei ein wenig Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gewünscht: "Natürlich ziehen da beide ein bisschen, dann pfeif ich das Ding ab und gut". Insbesondere gegen spielstarke Magdeburger erschwerte die Unterzahl die Lage für die Rostocker, die "noch mehr hinterher rennen mussten", wie Schwartz erklärte.

Insgesamt musste der neue Coach gegenüber dem "NDR" feststellen, dass das Debüt nicht so lief, wie er sich das vorgestellt habe. "Ich habe schon vor meinem Antritt gesagt, dass viel Arbeit vor uns steht. Man hat es heute wieder gesehen und wir müssen viel arbeiten, um den Klassenerhalt zu erreichen." Für die restlichen Spiele gab der FCH-Coach dafür auch gleich die Marschroute vor: "Wir müssen aktiver und gegen den Ball mutiger sein. Wir müssen nicht nur einen Begleitschutz bilden, sondern Zweikämpfe aufnehmen", sagte Schwartz und ergänzte: "Dann ist die Mannschaft gut. Die Mannschaft hat schon gezeigt, dass sie sich wehren kann und da müssen wir wieder hinkommen." Am kommenden Sonntag können die Rostocker das andere Gesicht zeigen. Dann trifft Hansa auf Holstein Kiel.

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