Schwartz gegen die alte Liebe: "Nach dem Spiel wünsche ich alles Gute"

Fährt die Kogge am Wochenende schon in den sicheren Hafen ein? Im Kellerduell mit dem SV Sandhausen kann der F.C. Hansa Rostock unter Umständen den Klassenerhalt perfekt machen, wenn die Konkurrenz im Abstiegskampf patzt. Solche Szenarien habe Cheftrainer Alois Schwartz aber noch nicht im Kopf - auch, weil der 56-Jährige bei seinem Ex-Klub vollste Konzentration brauchen wird.

"Müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen"

Viereinhalb Jahre stand Alois Schwartz in zwei Amtszeiten beim SV Sandhausen an der Seitenlinie. Im vergangenen Februar war Schluss, weil die Verantwortlichen im Hardtwald Zweifel daran hatten, ob der 56-Jährige den Klassenerhalt mit dem SVS schaffen wird. Nun könnte Schwartz ausgerechnet in Sandhausen die Hansa-Kogge über die Ziellinie bringen - denn bei einem eigenen Sieg und weiteren Ausrutschern bei den Konkurrenten aus Bielefeld und Regensburg würde schon am 32. Spieltag plötzlich Planungssicherheit an der Ostsee bedeuten.

"Wir müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen. Dann kommt alles andere von alleine", ließ sich der Hansa-Coach in der Spieltags-Pressekonferenz nicht darauf ein, den Rechenschieber herauszuholen und alle möglichen Szenarien nach dem Spieltag zu durchdenken. Nur so viel war für den Ex-SVS-Coach schon vorher klar: "Nach dem Spiel wünsche ich Sandhausen natürlich alles, alles Gute." Doch die Punkte wolle der 56-Jährige trotzdem aus dem Hardtwald mitnehmen, um Hansa Rostock im Abstiegskampf in die bestmögliche Ausgangslage zu bringen. Emotional wird das Spiel beim SVS dennoch für Schwartz.

Thill und Ingelsson fehlen weiter

Mehrfach bewahrte er die Sandhausener vor dem Abstieg in der mittlerweile elfjährigen Zweitliga-Geschichte. "Ich hätte mir das zugetraut, dass ich das wieder schaffe. Andere waren anderer Auffassung. Aber natürlich liegt mir der Verein weiter am Herzen", machte der Hansa-Coach keinen Hehl daraus, dass ihn das Schicksal des SVS nicht berührt. Trotz aller erfreulichen Wiedersehen am Freitagabend (18:30 Uhr) bliebe das jedoch Nebensache. Und die Rostocker haben sich zuletzt mit drei Siegen in Folge einen Komfort herausgespielt. "Wenn wir das weiter stabil durchhalten, dann bin ich sehr zuversichtlich", gab Schwartz sogar schon zu. Neben Nils Körber, Maurice Litka und Svante Ingelsson wird auch Sebastien Thill (Bauchmuskelzerrung) in Sandhausen wieder fehlen. Simon Rhein konnte hingegen vollständig trainieren, sodass der Mittelfeldspieler am Hardtwald wieder zur Option wird. In die Karten für die Aufstellung ließ sich Schwartz naturgemäß nicht blicken.

Aber spielt es eine Rolle, dass er den SVS gut kennt? "Manchmal ist es nicht so gut, wenn man jemanden zu gut kennt. Ich muss es nüchtern betrachten und nicht zu emotional", so Schwartz. Ob er die Ergebnisse am Wochenende dann "entspannt" verfolgen könne, müsse sich auf dem Platz zeigen. Und womöglich bleibt der Hansa-Coach dann länger an der Ostsee. "Gedanken habe ich mir dahingehend noch nicht gemacht, weil ich erstmal die Sache positiv zu Ende bringen möchte. Dass ich mich hier wohlfühle, das kann man sehen und liegt auf der Hand. Der Rest kommt aber erst später." Wohl dann, wenn die Kogge den sicheren Hafen erreicht hat.

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