Selbstkritischer Härtel nach Hansas Pokalaus gefrustet

Für den VfB Lübeck sei es ein "verdienter Einzug in die zweite Runde", wie Hansa Rostocks Cheftrainer Jens Härtel findet. Dessen Team musste sich am Samstag durch die 0:1-Pleite gegen den Viertligisten bereits nach der ersten Runde aus dem DFB-Pokal verabschieden.
"Bei weitem nicht an unsere Leistung rangekommen"
"Sie haben alles abgeliefert, was man für so ein Pokalspiel braucht: Sie waren griffig, sie waren mutig", lobte Härtel den Gegner. Zwar hätte Lübeck "das gespielt, was wir eigentlich auch erwartet haben", problematisch sei allerdings gewesen, "dass wir bei weitem nicht an unsere Leistung rangekommen sind. Wir waren ein bisschen schläfrig in den Zweikämpfen. Wir waren langsam im Umschalten. Wir hatten viele einfache Ballverluste und dann halt zu träge." Ziemlich viele Schwierigkeiten, um ein Spiel für sich zu entscheiden. So holte sich der VfB "Stück für Stück immer mehr Anteile" und ging letztendlich auch verdient durch den späten Siegtreffer von Tarik Gözüsirin (78.) als Sieger vom Platz.
Härtel gab sich selbstkritisch, denn es sie nicht gelungen, "die Mannschaft so vorzubereiten, dass sie das abrufen kann, was notwendig ist und ans Maximum zu gehen." Besonders auf dem "Flügel, wo wir eigentlich in besseren Situationen waren", monierte der 53-jährige "unfassbar viele Ballverluste."
Blick nach vorne
Seinen Blick richtete der Übungsleiter allerdings schnell nach vorne: "Wir müssen die richtigen Lehren aus diesem Spiel und dieser Niederlage ziehen, aus der Art und Weise wie wir aufgetreten sind. Und das deutlich besser machen in der Saison." An Ideen fehlte es seiner Meinung nach gegen Lübeck nicht, denn diese "haben wir der Mannschaft schon mitgegeben, haben wir aber natürlich nicht umgesetzt."
Am Sonntag werde man die bittere Pokalniederlage "in aller Ruhe intensiv auswerten. Und dann gilt es natürlich auch einen Haken dranzumachen und diesen Frust, den man heute hat, natürlich in Energie umzuwandeln", sagte Härtel am Samstag auf der PK. "Und das werden wir brauchen, um am Wochenende am Samstagabend gegen Bielefeld auch bereit zu sein, das abzuliefern, wofür wir eigentlich stehen wollen und nicht so eine Leistung, die wir heute abgeliefert haben." Für den Frust der Hansa-Fans zeigte sich Härtel verständlich, dass diese nach dem Pokalaus auf den Rasen stürmten, gehe aber natürlich nicht.