"So kennt man das von Lautern": St. Pauli erkämpft sich den Sieg

In der Winter-Vorbereitung bekam Fabian Hürzeler das Vertrauen der Verantwortlichen ausgesprochen. Die Mannschaft zahlte es für den neuen Cheftrainer mit Leistung zurück, denn der 1:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern war bereits St. Paulis dritter Streich in Folge - und zwar jeweilis zu Null. Am Millerntor herrscht wieder Aufbruchsstimmung.

"Spiel war natürlich sehr köperbetont"

Drei Siege in Folge ohne Gegentor? Das gab es beim FC St. Pauli zuletzt im Aufstiegsjahr 2009/10, als sich die Kiezkicker mit einer hervorragenden Saison für die Bundesliga qualifizierten. Fabian Hürzeler spielte damals in der U17-Bundesliga beim FC Bayern München an der Seite von heutigen Bundesliga-Profis wie Emre Can oder Philipp Max - und zum aktuellen Zeitpunkt wiederholt der 29-Jährige das Sieges-Kunststück in seinen ersten drei Spielen als Cheftrainer des FC St. Pauli. "Wir haben die lange Vorbereitung einfach gut genutzt und sind gefestigt in die Spiele gegangen. Es gibt dir von Spiel zu Spiel Selbstvertrauen, man merkt, dass die Arbeit in der Vorbereitung Früchte trägt", freut sich Kapitän Leart Paqarada stellvertretend über den Aufschwung am Millerntor.

Gegen die Lautrer war der Sieg ein hartes Stück arbeit, wie es die Beteiligten nach Abpfiff beschrieben. "Wir wussten, dass es heute sehr stark auf die Mentalität ankommen wird, gerade gegen so eine Mannschaft, die davon lebt. Das Spiel war natürlich sehr köperbetont, so kennt man das von Kaiserslautern", so Marcel Hartel. Und auch Jackson Irvine stimmte zu: "Für mich persönlich war es eines der schwierigsten Spiele, die ich bei St. Pauli hatte. Kaiserslautern ist wirklich ein sehr schwer zu bespielender Gegner, das überrascht mittlerweile keinen mehr."

Wie einst Ebbers, Kruse und Hain

Umso erfreulicher sei der Hamburger Sieg gewesen, denn ausgerechnet Connor Metcalfe wieder einleitete. Zum zweiten Mal in Folge war der defensive Mittelfeldspieler, den Hürzeler zum Rechtsaußen umfunktioniert hat, erfolgreich. "Als Eric den Ball bekommt, wusste ich, dass er den so spielen kann. Ich bin losgelaufen und Eric spielt den Ball perfekt in meinen Lauf. Ich habe dann instinktiv die lange Ecke gewählt. Entweder wird's ein Tor oder man holt eine Ecke raus", erklärte der Australier, welche Gedanken er sich bei seinem Siegtreffer gemacht habe. Der eine so, der andere so - fand Hartel lachend: "Der Pass von Eric war natürlich überragend. Ich wusste gar nicht, dass der sowas aus dem Sprunggelenk bekommt."

Eric Smith, der einmal mehr als der Schlüsselspieler in Erscheinung trat, den die FCSP-Verantwortlichen in ihm sehen, konzentrierte sich auf das Gesamtgeschehen. "Ich bin sehr glücklich damit, dass wir nicht nur unsere spielerische Qualität gezeigt haben, sondern auch unsere kämpferischen Qualitäten. Es fühlt sich momentan richtig gut an. Wenn du in dieser Liga die Null hältst, dann kannst du viele Punkte holen", so der Schwede. Und so gelang die historische Serie, die einst auch Marius Ebbers, Max Kruse und Torhüter Mathias Hain spielten. Da muss sich Hürzeler, der heute jünger ist als mancher Akteur damals, keine Sorgen machen: "Wir haben es heute wieder geschafft, zu Null zu spielen. Das wird auch in den kommenden Spielen die Basis sein - egal gegen welchen Gegner." Die gröbsten Abstiegssorgen rücken so schon schnell in die Ferne.

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