Spitzenreiter rutscht im Freiburger Schneetreiben aus
Die Vorfreude war groß vor dem Gipfeltreffen der 2. Bundesliga – die Art und Weise, wie das Spiel letztlich über die Bühne ging, hatte wohl niemand erwartet. Ein plötzlicher Wintereinbruch im beschaulichen Schwarzwald stellte völlig neue Vorzeichen parat, es wurde kein ganz normales Fußballspiel. In der Schlitterpartie behielt die Heimelf am Ende die Oberhand, der SC Freiburg zwang Tabellenführer RB Leipzig mit 2:1 in die Knie.
Trainer Christian Streich ließ den noch nicht wieder komplett fitten Torjäger Nils Petersen auf der Bank und vertraute weitestgehend der Erfolgsmannschaft der letzten Wochen – lediglich der verletzte Torrejon wurde von Höhn ersetzt. RB-Coach Rangnick baute seine Defensive etwas um und brachte Halstenberg sowie Khedira neu hinein.
Beide Teams brauchten einige Zeit um mit dem Boden klarzukommen. RB war insgesamt gefälliger, der Sportclub aber kämpferischer und zielstrebiger. Nach einer ersten umstrittenen Szene, bei der Freiburgs Frantz auf dem Weg zum Tor nur durch ein vermeintliches Foul von Orban zu bremsen war, klingelte es nach 10 Minuten im Gästetor: einen sauber herausgespielten Konter veredelte Vincenzo Grifo mit einem überlegten Schieber in die lange Ecke.
Bis zur Pause ändere sich am Spiel wenig. RB war wenig zwingend, Freiburg schien das Gröbste im Griff zu haben. So ging es folgerichtig mit dem 1:0 in die Kabine.
Im zweiten Durchgang wandelte sich das Bild. Streichs Maßnahme früh Phillipp für Guede zu bringen verpuffte, Rangnicks Umstellung auf mehr Offensive durch die Hereinnahme von Quaschner wirkte effektiver.
Der Tabellenführer beherrschte nun Ball und Gegner – und verdiente sich den Ausgleich. Kaisers Tor von 56 Minuten schien dem Spiel eine Wende zu geben, der angesprochene Joker assistierte geschickt.
Doch das letzte Ass hatte Freiburgs Trainer im Ärmel. Nach 67 Minuten brachte er seinen Topstar Nils Petersen, und der brauchte keine 2 Minuten um auf Betriebstemperatur zu kommen. Mit einem starken Zuspiel brachte er Florian Niederlechner in Position – der war auf und davon, 2:1 für den SCF.
Den Rasenballern schien der Zahn gezogen zu sein, reihenweise Konterchancen zur Entscheidung konnten die Rot-Schwarzen aber nicht verwerten. Und so wurde Keeper Alexander Schwolow in der Schlussminute zum Helden: einen eigentlich unhaltbaren Schuss von Sabitzer kratzte er aus Nahdistanz noch aus dem Winkel - ohne Übertreibung die bislang wohl beste Torwart-Parade der Zweitligasaison.
Es war ein würdiger Schlusspunkt für ein tolles Topduell. Durch den Sieg der Breisgauer sind sie nun auf drei Punkte an den Sachsen dran und die Spannung an der Spitze bleibt erhalten.