St. Pauli: Aufstieg noch "definitiv in den Köpfen“

Beim FC St. Pauli wird das Aufstiegsrennen noch längst nicht abgeblasen. Trotz sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsrang will Trainer Fabian Hürzeler die Kiez-Kicker vor dem Topspiel am Samstagabend beim Spitzenreiter und potenziellen Aufsteiger Darmstadt 98 in ihrem Ehrgeiz auch nicht bremsen.

Hürzeler: "Die Jungs denken groß – und ich auch“

"Die Jungs können die Tabelle lesen, deshalb gehört auch zur Wahrheit dazu, dass es definitiv in den Köpfen ist“, beschrieb Hürzeler auf der Spieltags-Pressekonferenz der Hamburger die Bedeutung der Aufstiegschance in der Vorbereitung auf die Vorstellung am Böllenfalltor.

Die Hoffnungen in seinem Team auf den Sprung ins Oberhaus kann Hürzeler nachvollziehen. "Wir sind noch mitten in der Saison, und wir konzentrieren uns darauf, die maximale Ausbeute aus den letzten vier Spielen zu holen. Danach können wir ein Fazit ziehen“, skizzierte der Coach seine Sichtweise auf die Ausgangslage und fügte hinzu: "Die Jungs denken immer groß, und das tue ich auch.“

Hürzeler mischte jedoch trotz der Rückkehr seiner Mannschaft in die Erfolgsspur nach zwei Niederlagen in Serie auch eine gehörige Portion Nüchternheit in die wieder auflebende Zuversicht im Lager der Norddeutschen: "Es ist eine gewisse Erleichterung zu spüren, die Derbyniederlage hat lange nachgewirkt. Aber vier Spieltage vor Schluss sind sechs Punkte viel.“ Nur wenn der Rückstand auf den drittplatzierten Lokalrivalen Hamburger zusammenschmelzen würde, "wird es realistischer“.

Entwicklung als entscheidender Erfolgsmesser

Zur grundsätzlichen Aufrechterhaltung der Anspannung unabhängig vom sportlichen Abschneiden bemüht sich Hürzeler am Millerntor um übergeordnete Zielsetzungen für seine Spieler. "Nicht die Tabelle und die Ergebnisse sind entscheidend, sondern wie wir uns entwickeln", meinte der 30-Jährige: "Ich verlange von den Spielern in jedem Training, dass sie sich maximal gut präsentieren. Es geht um ihre Entwicklung. Lassen sie es schleifen, fangen sie nächste Saison mit zehn Prozent weniger an. Es ist mir wichtig, dass sie die Entwicklung und den Prozess weitergehen und sich selbst entwickeln wollen. Der Prozess ist erst nach der Saison zu Ende. Bei mir wird es immer einen Prozessfokus geben. Sobald man ergebnisorientiert agiert, wird es schwer. Dann geht es viel um 'müssen', und man verkrampft. Ich arbeite mit Inhaltszielen, diese können die Spieler beeinflussen. Ich bin überzeugt, dass Ergebnisse dann kommen, wenn wir den Prozess gehen.“

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