St. Pauli bezwingt BTSV knapp: "So manchmal am schönsten"

Der FC St. Pauli hat sich von der ersten Saison-Niederlage erholt. Im intensiven Aufeinandertreffen mit Eintracht Braunschweig holten die Kiezkicker einen 1:0-Sieg, den sie in Unterzahl über die Ziellinie brachten. Mancher Akteur sprach danach von einem größeren Glücksgefühl als bei einem Kantersieg.
"Elias soll sich keinen Vorwurf machen"
"Braunschweig war der erwartet unangenehme Gegner. So wie sie aktuell auftreten, sind sie eine absolute Top-Mannschaft", hielt Cheftrainer Fabian Hürzeler unmittelbar nach Spielschluss auf der Homepage des FC St. Pauli fest. Der Abstiegskandidat aus Niedersachsen zählte in den letzten Wochen wahrlich zu den Teams der Stunde - doch gegen den Tabellenführer reichte es am Ende nicht. Die Kiezkicker siegten durch einen Treffer von Oladapo Afolayan (32.), obwohl Elias Saad in der 67. Spielminute den Platzverweis akzeptieren musste. Ein heikles Unterfangen, wie sich herausstellte.
"Mit der Gelb-Roten Karte war unser Offensivdrang vorbei, dann ging es darum, defensive Stabilität auf den Platz zu bringen. Das haben wir sehr gut gemacht", lobte Hürzeler seine Mannschaft anschließend. Und die Erleichterung war groß: "Es gehört auch mal dazu, ein 1:0 über die Zeit zu bringen. Wir wissen, dass es nicht unser bestes Spiel war, sind mit dem Ergebnis aber glücklich." Mit dem zwölften Sieg in dieser Saison festigte St. Pauli weiter den Spitzenplatz, hat nun einen Vorsprung von sieben Zählern auf den dritten Rang. Und Rotsünder Saad wurde von Marcel Hartel in Schutz genommen: "Elias soll sich keinen Vorwurf machen, das passiert. Er bringt Woche für Woche seine Leistung, das verzeihen wir ihm natürlich."
"War es eines der lautesten Spiele am Millerntor"
Für St. Pauli war es im Übrigen der erste 1:0-Erfolg in dieser Saison. Von einem Kantersieg gegen die formstarken Niedersachsen war im Vorfeld sowieso nicht auszugehen. Ist auch nicht immer nötig, wie Kapitän Jackson Irvine treffend formulierte: "Solche knappen Siege sind manchmal am schönsten, wenn du das 1:0 über die Zeit bringst und dann auch noch 25 Minuten lang in Unterzahl spielen musst." Zählen konnten die Kiezkicker am Millerntor selbstverständlich auf ihre Fans. Ein großes Lob sprach Eric Smith aus. "Heute war es eines der lautesten Spiele am Millerntor, die ich bislang erlebt habe. Unsere Fans haben uns überragend unterstützt und uns Energie gegeben. Die habe ich persönlich auch gebracht, bin ich doch leicht angeschlagen ins Spiel gegangen", so der Defensiv-Allrounder.
Dass der Tabellenführer aufgezeigt bekommen hat, dass es immer noch etwas zu verbessern gibt, gab den Kiezkickern weiteren Ansporn. Denn schon am kommenden Spieltag geht es wieder zu einem Spitzenspiel - und zwar schon am Freitag (18:30 Uhr). "Am Freitag erwartet uns bei Kiel dann ein großer Gegner und ein großes Spiel steht bevor", erwartete Irvine ein echtes Top-Spiel an der Förde. Dort könnte St. Pauli wieder einen großen Schritt zum Aufstieg machen.