St. Pauli geht im Pokal baden: "Immer ein, zwei Schritte zu spät"

Zwei Tore erzielte der FC St. Pauli im Pokalauftritt gegen den SV Elversberg, doch auf der anderen Seite schenkte der Regionalligist dem Favoriten vier Buden ein. Für die Hamburger war es das dritte Erstrunden-Aus in den letzten vier Jahren und Cheftrainer Timo Schultz begibt sich auf Ursachenforschung.

"Sie waren schneller im Kopf"

"Wir gehen glücklich, aber schön mit 1:0 in Führung und da denkst du als Trainer, dass das Spiel in die richtige Richtung gehen kann", sah FCSP-Cheftrainer Timo Schultz zu Beginn der Pokalpartie mit dem SV Elversberg noch einen positiven Start seines Teams, der aber in der Folgestunde rasant zerstört wurde. Zwar gingen die Hamburger, wie erwähnt, schon in der 7. Spielminute durch Marvin Knoll in Führung - aber nach 67 Spielminuten lagen die Kiezkicker dann mit einem 1:4-Rückstand zurück.

"Sie haben uns von Anfang an den Schneid abgekauft, waren schneller im Kopf, schneller mit den Beinen", anaylsierte Schultz die Partie nach Abpfiff knallhart. Der Kosmetiktreffer zum 2:4-Endstand aus Hamburger Sicht spielt dabei kaum eine Rolle. Das Lob geht ausschließlich an den Underdog aus der Regionalliga: "Elversberg hat uns aber unter Druck gesetzt, gut gespielt und schöne Tore geschossen." Der Auftritt seines Teams gefiel dem neuen Übungsleiter bei seinem Pflichtspieldebüt aber schon in der ersten Halbzeit nicht, noch vor der Pause war Abwehrspieler Marvin Senger das Bauernopfer einer schwachen Partie der Kiezkicker und musste vorzeitig weichen.

Selbstkritik aus dem Team

Der Plan der Kiezkicker war freilich ein anderer: "Wir wollten mutiger und aggressiver nach vorne spielen und den Gegner unter Druck setzen. Das ist uns aber nicht gelungen." Nach Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung seien die Hamburger aber dann nur noch hinterher gelaufen. Zu diesem Fazit kam auch Keeper Robin Himmelmann. "Wenn man sich die 90 Minuten anguckt, dann lag es daran, dass wir nie wirklich Zugriff auf Spiel hatten. Weder mit noch gegen den Ball", stellte der Schlussmann ernüchtert fest und nannte ein generelles Problem: "Wir waren immer ein, zwei Schritte zu spät und haben unnötige Fehler gemacht."

Torschütze Marvin Knoll kritisierte den eigenen Auftritt ebenso. "Allein von der Körperspannung war das von der Mannschaft heute viel zu wenig", so der Vizekapitän vom Kiez. "In der Vorbereitung haben wir uns gut weiterentwickelt, aber heute war das ein klarer Rückschritt." Für den FCSP war es das dritte Erstrunden-Aus in den letzten vier Jahren, zuletzt kamen die Kiezkicker in der Saison 2005/06 über die zweite Pokal-Runde hinaus. Damals scheiterten die Hamburger erst im Halbfinale, doch von der Euphorie einer solchen Pokalserie sind die Kiezkicker derzeit weit entfernt.

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