St. Pauli: Schultz will "weiter das Wilde“

Trotz des Absturzes auf einen Abstiegsplatz will Trainer Timo Schultz beim FC St. Pauli seine Mannschaft weiter spektakulären Fußball spielen lassen. Forderungen nach mehr Kontrolle durch eine defensivere Ausrichtung wies der Coach vor dem Wiederbeginn nach der Länderspielpause am Samstag bei Bundesliga-Absteiger SC Paderborn zurück.

"Nichts überstülpen, was nicht passt“

Mit Nachdruck rechtfertigte Schultz in der Medienrunde der Hamburger vor der Fahrt nach Ostwestfalen die Spielweise seines Teams im bisherigen Saisonverlauf. "Das Wilde nach vorne sollte uns weiterhin auszeichnen. Das wird unser Stil bleiben, dafür haben wir auch einfach die Typen. Man kann der Mannschaft nicht etwas überstülpen, was nicht zur ihr passt“, begründete der 43-Jährige seinen Standpunkt.

Durch den Sinkflug der Hanseaten nach nur drei Punkten aus den vergangenen fünf Spielen ohne Sieg war Kritik an der oft brotlosen Kunst der Kiez-Kicker aufgekommen. Tatsächlich stellt das Schultz-Team mit schon 14 Gegentoren derzeit die drittschwächste Abwehr im Unterhaus und hat damit bisher kaum Kapital daraus schlagen können, gleichzeitig mit zwölf Treffern auch über den drittstärksten Angriff der Liga zu verfügen.

Schultz ist denn auch die Notwendigkeit zu wenigstens kleineren Nachjustierungen bewusst. "Es ist wichtig“, meinte der Trainer, „dass wir die Struktur und Ordnung, gerade nach Ballverlusten, so anpassen müssen, dass wir nicht sofort in Konter laufen und es nicht gefährlich wird.“ Veränderungen aus Aktionismus indes lehnte Schultz ab: In den beiden vergangenen Spielen habe seine Mannschaft "sechs Bälle auf das Tor bekommen, und fünf davon sind drin. Solche Phasen gibt es".

Entsprechend beunruhigt auch der vorletzte Tabellenplatz nach der 0:3-heimpleite gegen den Karlsruher SC den FCSP-Coach nicht: "Hätten wir gewonnen, wären wir Sechster oder Siebter, und dann wäre bei uns auch keine Euphorie ausgebrochen. Genauso wenig bricht jetzt große Trauer aus.“

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