St. Pauli steigert die Schlagzahl: "20 zu 13 Torschüssen für uns"

Im Abstiegskampf konnte der FC St. Pauli einen weiteren Zähler sammeln und das Spitzenteam aus Kiel phasenweise sogar an den Rand der Niederlage drängen. Vor allem Torschütze Omar Marmoush stach als fleißiger Wirbelwind im Hamburger Offensivspiel heraus, aber das Lob gehörte nach Abpfiff der Mannschaftsleistung. Cheftrainer Timo Schultz sah das Team auf einem guten Weg.
"Macht Mut für die Zukunft"
"Ich denke nicht, dass man heute gesehen hat, dass hier der Tabellenvorletzte gespielt hat", verwies FCSP-Verteidiger Philipp Ziereis nach dem 1:1-Unentschieden gegen Holstein Kiel auf die Leistungssteigerung der Kiezkicker, die mit neuem Willen und größerer Leidenschaft einherging. Nach 57 Spielminuten bekam Winter-Neuzugang Omar Marmoush - zuvor schon als Torschütze des Hamburger Führungstreffers aufgefallen - die Chance zur Vorentscheidung. Bei einem Schuss frei vor KSV-Keeper Ioannis Gelios scheiterte der Ägypter jedoch an dessen Schulter.
"Unterm Strich standen heute 20 zu 13 Torschüssen für uns", hob Cheftrainer Timo Schultz die Statistik hervor, die in der Offensive am Samstag dieses Mal eindeutig für den FCSP sprach. Der Coach wusste, wen er für diese Wende auf dem Platz danken musste: "Es war heute eine Mannschaftsleistung, die Mut macht für die Zukunft. Mit allen, die von Beginn an auf dem Platz standen, und allen, die reingekommen sind." Dazu gehörte neben Marmoush auch Torwart Dejan Stojanovic, der erstmals den Kasten von St. Pauli hütete.
Positiver Trend ohne Sieg
Gleichwohl war es für St. Pauli bereits das 13. Spiel infolge ohne einen Sieg. Weil Sandhausen im Tabellenkeller gleichzeitig einen Sieg einfuhr, wächst das Rückstand zum rettenden Ufer wieder auf vier Punkte an. Schultz verlor deshalb nicht den Mut, weil die Spieler - insbesondere die Neuzugänge - die richtige Reakation auf dem Platz zeigten: "Dejan hatte eine sehr gute Ausstrahlung und hält zwei, drei Dinger gut. Bei Omar muss ich nicht viel sagen, er ist ein extrem wirbelnder Spieler mit einem tollen offensiven Eins-gegen-Eins und einem guten Abschluss." Gegen den zweiten Treffer des Ägypters hätte Schultz entsprechend "nichts dagegen gehabt".
Für St. Pauli, das in dieser Saison noch kein einziges Mal "zu Null" spielen konnte, geht der Abstiegskampf somit in eine neue Runde. Obwohl die Kiezkicker in den drei Spielen des neuen Jahres nur zwei Punkte holten, spricht die Spielweise wieder eine positivere Sprache. Für Abwehrspieler Daniel Buballa gab es daher nur eine Marschrichtung für die Zukunft: "Die Energie und das Teamgefühl, das wir auf dem Platz hatten, brauchen wir und es muss unser Anspruch sein, dass wir das jede Woche zeigen." Dann kann St. Pauli wohl auch wieder siegen.