St. Pauli zurück in die Erfolgsspur: "Bilanz gerne aufpolieren"

Nach vier sieglosen Spielen in der Liga ist der FC St. Pauli erstmals seit Oktober in der Verfolgerrolle für die Tabellenspitze. Daheim wartet die offensive Auseinandersetzung mit dem SC Paderborn. Auch ohne SCP-Topscorer Sven Michel erwartet FCSP-Cheftrainer Timo Schultz nicht, dass es einfach wird, seine persönliche Bilanz gegen die Ostwestfalen aufzuwerten.
"Bislang waren es null Punkte"
Beim ersten Aufeinandertreffen der Klubs im August schoss Guido Burgstaller das zwischenzeitliche Führtungstor für die Kiezkicker, die Partie endete mit einer 1:3-Niederlage. Es war außerdem der bislang einzige Treffer, den die Mannschaft von Timo Schultz gegen Paderborn erzielen konnte - und dem gegenüber stehen sieben Tore der Ostwestfalen in insgesamt drei Duellen. "Bislang waren es null Punkte, da ist klar, dass ich meine eigene Bilanz gerne aufpolieren möchte", blickte der Übungsleiter auf seine magere Ausbeute gegen den kommenden Gegner zurück. Aber Schultz lässt sich nicht unterkriegen: "In der Zeit, in der ich das hier übernommen habe, haben wir schon ganz viele Serien reißen lassen."
Einen weiteren Treffer von Burgstaller würde Schultz wohl nicht ablehnen, aber das gilt wohl für jeden Akteur. Entscheidend könnte daher sein, wen der Fußballlehrer an die Seite des treffsicheren Österreichers stellt. "Wir haben einige Optionen und höchst unterschiedliche Spieler. Da schauen wir, was der Gegner anbietet und wo er vielleicht Probleme hat, aber auch wie gut unsere eigenen Jungs drauf sind", machte sich Schultz seine Gedanken. Klar ist, dass es nicht Daniel-Kofi Kyereh (Muskelverletzung) sein wird, er fällt neben Afeez Aremu und Christopher Buchtmann (Covid-19-Erkrankung) aus. Darüberhinaus steht ein Fragezeichen hinter Sebastian Ohlsson (Probleme mit Hüftbeuger).
Paderborn ohne Michel
Weitere Abwesenheit, abgesehen von den Langzeitverletzten, gab es in der Länderspielpause nicht. Einzig Jackson Irvine war auf Länderspielreise, könnte aber trotzdem wieder zur Option für die Startelf werden. Um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, hat sich Schultz mehrere Varianten im Training überlegt. "Dann gucken wir den Jungs noch mal tief in die Augen und schauen, wer wie frisch und wie gut drauf ist", versprach der Übungsleiter.
Eine Serie von vier Spiele ohne Sieg gilt es zu beenden. Dass beim Gegner ausgerechnet Liga-Topscorer Sven Michel nicht mehr an Bord sein wird, sah Schultz schon als Vorteil an. "Ein Sven Michel tut jeder Mannschaft gut. Für uns ist das Problem ja nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben, weil wir ihn ja im DFB-Pokal wiedersehen werden", blickte Schultz bereits auf die Pokalbegegnung mit Union Berlin (1. März, 20:45 Uhr) voraus. Doch der Fokus liegt weiter auf Paderborn: "Es spielt nicht die große Rolle, wie die letzten drei oder vier Spiele ausgesehen haben. Es wird ein geiler Fight." Bei dem sich die Zuschauer möglicherweise wieder auf offensives Spektakel freuen dürfen. Mit einem kleinen Heimvorteil am Millerntor natürlich: "Entscheidend ist, dass überhaupt Fans im Stadion sind. Wenn 2.000, 5.000 oder 7.000 Fans da sind, hilft es aber auch."