St. Paulis Boss Göttlich: "Bundesliga-Fregatte richtig leck geschlagen“

Gut eine Woche nach der Vorstellung des Positionspapier des FC St. Pauli zu Reformen im deutschen Profi-Fußball hat Vereinspräsident Oke Göttlich die Forderungen nach einem neuen Verteilungsschlüssel für die Milliardeneinnahmen durch TV-Gelder bekräftigt. Bei den anderen Klubs will Göttlich inzwischen Unterstützung für seine Pläne erkannt haben.

"Benötigen auch wirtschaftliches Hygiene-Konzept"

"Ich glaube, alle haben erkannt, dass wir mit unserer Bundesliga-Fregatte richtig leck geschlagen sind und es so nicht weitergeht“, erklärte Göttlich laut dem Onlineportal Sportbuzzer im Hamburger Abendblatt. Jüngste Aussagen aus der Führung der Deutschen Fußball Liga (DFL), der St. Paulis Vereinschef als Präsidiumsmitglied ebenfalls angehört, würden "von der Bereitschaft, Veränderungen vorzunehmen, zeugen“, sagte Göttlich weiter.

Aus seiner Sicht ist die Entwicklung einer neue Methode zur Verteilung der TV-Einnahmen von jährlich insgesamt mehr als einer Milliarde Euro alternativlos. "Es geht darum, dass wir nach dem besten Hygiene-Konzept der Welt nun auch ein wirtschaftliches Hygiene-Konzept benötigen, welches am Ende dazu führen muss, dass man einen Wettbewerb herstellt, der alle an der gleichen Stelle loslaufen lässt“, sagte Göttlich außerdem in der Bild-Zeitung: "Es ist eben nicht fair, wenn bei einem 1000-Meter-Lauf einige schon an der 900-Meter-Marke starten.“

"Geld schießet am Ende doch Tore“

Unter den derzeitigen Bedingungen, durch die in der Bundesliga den Spitzenreiter und das Schlusslicht "auf der Einnahmenseite 1000 Prozent“ trennen würden, hätten Aufsteiger in die Bundesliga schon strukturell einen entscheidenden Nachteil. "In der Regel ist es unmöglich, sich als Zweitligist länger als zwei Jahre in der Bundesliga zu halten. Sie können gar nicht so viel Fremdkapital permanent nachschütten, um die finanzielle Lücke zu schließen. Und es ist wissenschaftlich belegbar, dass Geld am Ende doch Tore schießt“, erläuterte Göttlich seinen Standpunkt.

Als Beleg für die Notwendigkeit einer Verteilungsreform nannte der 44-Jährige den ausdrücklichen Verzicht von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf die Ausrufung des Meistertitels als Saisonziel angesichts der Dominanz von Krösus und Serienchampion Bayern München: "Das ist mit Sicherheit mal ein Grund, warum wir über ein anderes System nachdenken müssen.“

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