Starke Geste: Bochums Riemann solidarisiert sich mit FCN-Keeper

Der VfL Bochum gewann die Montagspartie der 2. Liga mit 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg, endlich durften die Anhänger den ersten Heimsieg der laufenden Saison feiern. Unfreiwillige Unterstützung erhielt der VfL dabei von Gäste-Schlussmann Benedikt Willert, der beim 2:0 unglücklich agierte. Für Aufsehen sorgte anschließend Bochums Torhüter Manuel Riemann – der 31-Jährige reagierte mit einer Geste, die alles andere als selbstverständlich ist.

Riemann ermahnt VfL-Anhänger

Es lief die 40. Spielminute im Duell zwischen Bochum und Nürnberg, Danny Blum legte sich beim Stand von 1:0 die Kugel für einen Freistoß zurecht und zog das Leder schließlich scharf vor das Gäste-Tor. Im Sechzehner ließ FCN-Torhüter Benedikt Willert unglücklich prallen – Simon Lorenz nahm dankend an. Besonders bitter: Der erst 18-jährige Willert gab an diesem Abend sein Debüt, zuvor waren Gäste-Trainer Canadi vier Torhüter weggebrochen.

Was folgte, dürfte den jungen Schlussmann getroffen haben, ist im Profigeschäft jedoch keinesfalls außergewöhnlich: In der Halbzeitpause richteten Bochums Anhänger Schmähgesänge an den U19-Keeper. Die Reaktion von VfL-Torhüter Riemann hingegen kann ohne Zweifel als außergewöhnlich bezeichnet werden. Der Routinier bewegte sich auf die Fans zu und forderte sie auf, die Gesänge einzustellen. "Ich fand es nicht angebracht, den gegnerischen Torwart runterzumachen, weil er das nicht verdient hat", erklärte Riemann im Anschluss an den "Sky"-Mikrofonen.

Riemann: "Ist mir heute genauso passiert"

Bochums Routinier hat über 300 Partien im Profifußball auf dem Buckel und bereits einiges erlebt. Womöglich erinnerte ihn der Fehlgriff seines Gegenübers an bittere Momente der eigenen Karriere. Das Missgeschick Willerts war für ihn schlicht "übertrieben unglücklich". Weiterhin erklärte Riemann aufrichtig: "Mir ist es heute genauso in der fünften Minute passiert. Ich habe dann aber das Quäntchen Glück gehabt, dass es nicht bestraft wurde." Nürnbergs Frey verpasste es in besagter Szene, den Ball im Tor unterzubringen. Immerhin: Aus den eigenen Reihen musste sich Willert laut "Kicker"-Bericht keine Vorwürfe anhören. Kapitän Hanno Behrens sah die Verantwortung gar beim restlichen Team: "In solchen Szenen müssen wir ihm besser helfen."

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