SVD wacht spät auf: Qualität "in den letzten 35 Minuten absolut zu sehen"

Der SV Darmstadt 98 ging souverän mit drei Siegen in Folge ohne Gegentor in die Winterpause. Dann verloren die Lilien ihre beiden Partien seit dem Jahreswechsel gegen die Top-Favoriten der Liga. Statt dem erhofften Aufbruch folgt am Böllenfalltor nun das bange Blicken nach unten - doch die eigene Qualität soll ausreichen.
Darmstadt wieder schwankend
4:0, 2:0, 3:0 - die Ergebnisse vor dem Jahreswechsel im Liga-Alltag und dem DFB-Pokal sorgten beim SV Darmstadt 98 für Zuversicht. Nach einer wechselhaften Halbserie schienen sich die Lilien stabilisiert zu haben - und doch findet sich das Team von Cheftrainer Markus Anfang nach der 1:2-Niederlage gegen Hannover am vergangenen Sonntag wieder im aktuellen Niemandsland der Tabelle wieder. Voraus ging eine Pleite mit dem gleichen Ergebnis gegen Bochum, sodass die Lilien nun wieder nach unten blicken. Sechs Punkte stehen die Darmstädter vor dem Abstiegs-Relegationsplatz, der Vorsprung kann bei einem Braunschweiger Sieg am Montag schrumpfen.
Statt der erhofften Stabilität folgt erneute Unsicherheit in Darmstadt. "Im ersten Durchgang war es eine ausgeglichene Partie", sah Anfang dabei gegen Hannover noch eine gute Leistung seines Teams. Die Schwächen seiner Mannschaft wurden jedoch genauso offenbart: "Wir hatten sehr viele Möglichkeiten, die Bälle über die Kette des Gegners zu spielen, haben das aber nicht gut hinbekommen. Wir hatten auch viele gute Räume, doch haben uns im vorderen Bereich nicht durchsetzen können." Das wiederum gelang den Hannoveranern - zuerst per sehenswertem Freistoßtreffer, dann wegen unzureichender Abwehrleistung.
"Nichts mehr zu verlieren"
Auffällig ist bei den Lilien, dass es grundsätzlich nicht an der Offensive hakt. Mit 27 Toren ist Darmstadt die Mannschaft, die in der zweiten Tabellenhälfte die meisten Treffer erzielt hat. Gleichzeitig hagelte es aber genauso viele Gegentore, was die Hessen nach unten treibt. Nur die Teams auf den Plätzen 15 bis 18 haben mehr Gegentreffer hinnehmen müssen - und Darmstadt steht mit dem 13. Tabellenplatz nicht allzu weit darüber. "Man darf auch nicht vergessen, dass Hannover 96 eine Top-Mannschaft der Liga ist", verwies Anfang darauf, dass die Niederlage am Sonntag nicht der Maßstab für den bisherigen Saisonverlauf gelten darf. Eine symbolische Zusammenfassung ist sie allerdings schon.
Denn nach dem zweiten Gegentor kam Darmstadt noch einmal auf. "Danach haben wir es angepackt und nach vorne gespielt", sah auch der Cheftrainer das Aufbäumen, welches im Anschlusstreffer mündete. Auch Torhüter Marcel Schuhen fand: "Danach hatten wir nichts mehr zu verlieren und am Ende hätten wir sogar einen Punkt verdient gehabt." Nur fiel das zweite Tor nicht, sodass Darmstadt mit leeren Händen dastand. Und dann galt Hannover doch wieder irgendwie als Maßstab: "Trotzdem sind wir absolut von unserer Qualität überzeugt und das war heute auch in den letzten 35 Minuten absolut zu sehen. Wir glauben an uns."