Terminchaos in der 2. Liga: "Vielleicht keine Relegation"

Drei Teams bis Mitte April in Quarantäne und nur noch sechs Wochen bis zum geplanten Saisonende: In der 2. Bundesliga herrscht Terminchaos. Jürgen Machmeier, Präsident des SV Sandhausen, bringt daher nun eine mögliche Absage der Relegation ins Spiel.

Kiel erwartet Terminhatz

Noch bis zum 18. April befindet sich der SV Sandhausen nach insgesamt vier Corona-Fällen in Quarantäne, beim Karlsruher SC und Holstein Kiel dauert die Maßnahme gar noch bis zum 20. April an. Die Partien der betroffenen Mannschaften an diesem Spieltag sind abgesagt worden, auch am nächsten Wochenende haben Karlsruhe und Sandhausen unfreiwillig spielfrei. Und bis die Duelle von Kiel gegen Hannover (14. April) und Nürnberg (17. April) abgesagt werden, ist es ebenfalls nur noch eine Frage der Zeit.

Vor allem für die Störche ergibt sich durch die zweite Quarantäne innerhalb weniger Wochen ein Problem: Denn neben den acht ausstehenden Ligaspielen muss die KSV Holstein auch noch die Pokalpartie gegen den BVB bestreiten. Und da die Saison bereits am 23. Mai beendet werden soll, bleiben ab dem 21. April gerade mal viereinhalb Wochen Zeit für neun Pflichtspiele. Entsprechend kommen fast durchgehend Englische Wochen auf die Störche zu. Die Situation erinnert an Dynamo Dresden, das in der letzten Saison innerhalb von 21 Tagen acht Partien bestreiten musste. Eine Verlängerung der Spielzeit ist aufgrund der U21-EM sowie der Europameisterschaft im Juni und Juli kaum möglich. Auch die Relegation, die sich unmittelbar an das Saisonende anschließt, steht einer Ausdehnung der Saison im Weg.

"Vielleicht keine Relegation"

Oder entfallen die Relegationsspiele möglicherweise? Diese Variante bringt zumindest Sandhausen-Präsident Jürgen Machmeier im "Deutschlandfunk" ins Gespräch: So stelle sich die Frage, ob man überhaupt die Relegation spiele "wenn es nicht nur uns erwischt". In der aktuellen Situation müsse man sich "mit ein bisschen Fantasie überlegen, wie man die Saison bis Ende Mai, Anfang Juni – das ist ja unsere Deadline – zu Ende spielt. Vielleicht gibt es dann auch keine Relegation, bevor wir dann mittendrin eine Runde abbrechen." Zumal nicht ausgeschlossen ist, dass in den nächsten Wochen noch weitere Teams in Quarantäne müssen.

Grundsätzlich sei es aber "unser aller Bestreben, dass wir die Saison ordentlich zu Ende spielen und eine ordentliche Abschlusstabelle haben." Ob es ohne Relegationsspiele zwei oder drei Ab- beziehungsweise Aufsteiger geben würde, ließ Machmeier offen. Und auch so erscheint es wenig wahrscheinlich, dass die Relegationsspiele entfallen - allein schon aufgrund der TV-Verträge. Eher wird es darauf hinauslaufen, dass die DFL ein Quarantäne-Trainingslager anordnen wird, um weitere Absagen zu vermeiden und die Saison wie geplant abschließen zu können.

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