Thioune nach Pokal-Aus: "Haben uns selber ein Bein gestellt"

Mit einem 4:1 schoss Drittligist Dynamo Dresden den Hamburger Sportverein aus dem DFB-Pokal. Ein Saisonauftakt, wie ihn sich Trainer Daniel Thioune sicherlich anders vorgestellt hatte - wie er auf der Pressekonferenz selbst erklärte.

"Haben die Dresdner eingeladen"

Vier Gegentore, nur ein eigener Treffer, das Pokal-Aus in der ersten Runde: HSV-Trainer Daniel Thioune blieb nach dem Ende seines ersten Pflichtspiels als Chef an der Seitenlinie nur, den Gegner zu beglückwünschen. Der hatte sich vor einer lauten Zuschauer-Kulisse, die den Dresdenern den Sieg noch etwas schmackhafter gemacht haben dürfte, am Ende verdient durchgesetzt:  "Zu einem Fußballfest gehören halt zwei Mannschaften", so Thioune: "Und ich denke, wir haben unseren Teil beigetragen, von Spielbeginn an."

Und tatsächlich: Schon nach drei Minuten hatte Dresdens Stark den HSV in Rückstand gebracht, Becker legte in der 16. Minute nach. Jeweils nach einem Ballverlust der Hamburger: "Wir haben die Dresdner eingeladen, aus unseren Ballverlusten direkt Kapital zu schlagen", kritisierte Thioune: "Wir haben uns selber ein Bein gestellt."

Man sei in den ersten 15 Minuten nicht so drin gewesen, wie man sich das wünscht. Nach der Pause versuchte der Trainer es mit Umstellungen: "Wir dachten, wir könnten nochmal reinfinden." Doch während der HSV vergeblich auf das Tor der Dresdner spielte, erzielte Dynamo einen weiteren Treffer durch Daferner (53.) Onana schoss gegen Ende zwar das zwischenzeitliche 1:3 aus Hamburger Sicht, doch den endgültigen Schlusspunkt setzte einmal mehr Dynamo - durch einen verwandelten Handelfmeter von Sebastian Mai.

"Ich hatte nie das Gefühl, dass das Spiel für uns wirklich weg war", erklärte Thioune trotz des Ergebnisses, und hatte durchaus Torchancen seiner Mannschaft gesehen. Aber: "Wir haben da vielleicht die Konsequenz vermissen lassen, die die Dresdner bei ihren Abschlüssen hatten".

HSV will sich "schütteln"

Nun muss sich der HSV mit einem frühen Pokal-Aus abfinden. Dies sei "für den Augenblick für uns enttäuschend", so, Thioune, der aber auch betonte: "Ich hab ja gesagt, es ist ein Do-or-Die-Spiel. Wir haben leider verloren und sind raus aus dem Pokal. Jetzt müssen wir uns ein wenig schütteln, was uns auch gelingen wird." Zum Liga-Start wolle man dann ein anderes Gesicht zeigen.

Das Spiel an sich endete mit einem Eklat: Toni Leistner geriet nach Beleidigungen mit einem Fan aneinander und konfrontierte diesen im Fan-Block - und wurde handgreiflich. Daniel Thioune konnte auf der Pressekonferenz noch nichts zur Leistner-Situation sagen. Der Spieler entschuldigte sich im Nachgang bei Instagram: "Ich entschuldige mich in aller Form für mein Verhalten und kann nur versprechen, dass mir - egal was mir an Beleidigungen an den Kopf geworfen wird - so etwas nie wieder passieren wird."

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