Torjäger verzweifelt gesucht: St. Pauli hadert mit Chancenverwertung

Der FC St. Pauli sucht weiterhin nach der Konstanz. Nach der  0:2-Niederlage beim bis dato Tabellenletzten Arminia Bielefeld muss sich die Mannschaft von Timo Schultz vorerst nach unten orientieren. Der Abgang von Guido Burgstaller scheint schwerer zu wiegen als erhofft.

Abgang von Burgstaller wiegt schwerer als befürchtet

Nach dem couragierten Pokalauftritt des FC St. Pauli beim Bundesliga-Vierten SC Freiburg (Pauli verlor knapp 1:2 n.V.) dürfte sich der ein oder andere Beobachter gefragt haben, warum die Mannschaft vom Millerntor in der Liga nicht um den Aufstieg mitspielt. Wer nach den Gründen dafür sucht,  dem dürfte ein Blick auf die Torschützenliste der 2. Bundesliga weiterhelfen. In dieser Statistik sucht man nämlich vergeblich einen Top-Torjäger aus den Reihen der Hamburger auf den vorderen Plätzen. Was den Schluss nahelegt, dass der Abgang des letztjährigen Knipers Guido Burgstaller (18 Tore) zu Rapid Wien wohl doch stärker zu Buche schlägt als gedacht. Das Spiel beim Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld dürfte diese These unterstreichen. Denn wieder mal ließen die Norddeutschen beste Möglichkeiten liegen.

Paulis Trainer Timo Schultz legte in seiner Analyse nach Spielende sein Hauptaugenmerk auf die schwache Chancenverwertung:  "Wenn wir in der ersten Hälfte in Führung gehen, nimmt das Spiel einen anderen Verlauf. Leider haben wir uns in den ersten 45 Minuten nicht für eine richtig gute Leistung belohnt." Mit zunehmender Spieldauer habe er dann das Gefühl bekommen, "dass sich die Bielefelder von Minute zu Minute immer mehr ins Spiel reingekämpft haben". In der Folge habe es vor allem an der nötigen Power gefehlt, so Schultz.

"Tut mir leid für die Mannschaft"

Marcel Hartel sah das nach Abpfiff ähnlich: "Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt, aber unsere Chancen nicht genutzt. Bielefeld ist in der zweiten Hälfte mutiger geworden und hat seine Fans mitgenommen." Dabei sparte er auch nicht mit Selbstkritik: "Beim ersten Gegentor verliere in den Ball im Mittelefeld. In diesem Moment muss ich ruhiger bleiben und den Ball hintenrum spielen." Dass er sich ausgerechnet gegen seine ehemaligen Bielefelder Kollegen einen folgenschweren Ballverlust leistete, "tut mir leid für die Mannschaft, mit Blick auf den Aufwand, den wir als Team diese Woche betrieben und für den wir uns nicht belohnt haben."

Offensivmann Etienne Amenyido schlug in die gleiche Kerbe: "Es war eine sehr gute erste Hälfte. Machen wir da unser Tor, kippt die Stimmung hier." In der 32. Minute hätte er aus Pauli-Sicht für die Erlösung sorgen können. Eine Hereingabe Irvine verpasste der Angreifer nur knapp.  Nun richtet sich der Blick mit Spannung auf das kommend  Wochenende. Dann dürfte es für St. Pauli vor allem darum gehen, nicht näher an die Abstiegsplätze ranzurutschen. Am Samstag (20.30 Uhr/Sky) empfangen die Hamburger den Tabellenführer SV Darmstadt 98.

 

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