Ungläubigkeit bei Darmstadt: "Selten solche Spielverläufe gesehen"

Dramatisch, dramatischer, Darmstadt. Mit einem Last-Minute-Eigentor brachten sich die Lilien am Samstag gegen Nürnberg um den Punktverlust. Nach dem Spiel herrschte Ungläubig- und Fassungslosigkeit.

Chancenverwertung als Manko

Eigentlich zeigte der SVD in der ersten Halbzeit eine mehr als passable Leistung, trotzdem stand zur Pause ein 0:0 auf der Anzeigetafel. Es war das erste Mysterium an diesem Samstagnachmittag. "Im ersten Durchgang haben wir durch Honsak, Clemens, Dursun und Schnellhardt gute Möglichkeiten", fasste Trainer Anfang zusammen. Defensiv habe seine Mannschaft gut gestanden. "Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir kein Tor gemacht haben. In der ersten Halbzeit müssen wir in Führung gehen", so Anfang weiter. Diese Führung sollten seine Mannen an diesem Nachmittag aber nicht mehr herstellen können.

Nach der Pause kam es dann, wie es kommen musste. Der Club ging in der Schlussphase durch Relegationsheld Schleusener in Führung (76.) und läutete eine der wohl kuriosesten Schlussphasen der bisherigen Saison ein. Nach einem Fehler von FCN-Keeper Mathenia klärte Sorg auf der Linie mit der Hand: Rot und Elfmeter für die Lilien. Holland versenkt (90.) und alle rechnen mit einer Punkteteilung. "Wir wollten weiter auf Sieg spielen. Doch dazu ist es nicht mehr bekommen. Der Spielverlauf ist bekannt", zeigte sich Anfang angefressen.

"In dieser Saison ist fast nichts normal"

Nach dem kuriosen Eigentor von Rapp war es mit dem einen Punkt dahin (90+3.). "Was in dieser Saison los ist, das ist schwierig zu erklären. Und heute haben wir nochmal einen draufgesetzt", rang auch Kapitän Holland um Erklärungen. Und auch sein Trainer habe "selten solche Spielverläufe gesehen". So konnten die Lilien nur eines der letzten sieben Spiele gewinnen. Es folgte der Fall auf Platz 13 und nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang.

Die Niederlage auf die kuriose Schlussminute zu reduzieren, war den Beteiligten im Anschluss dennoch zu leicht. Vor allem die Chancenverwertung blieb auch nach der Pause das ausschlaggebende Manko. "Wir waren in vielen guten Situationen, machen aber viel zu wenig draus. Daher müssen wir uns die Kritik gefallen lassen, dass wir vorne nicht effektiv genug sind", zeigte sich Anfang einsichtig und bilanzierte, dass die Mannschaft sich Niederlage "selbst zuzuschreiben" habe. Normalerweise wäre es dann nicht zu diesem Zielsprint gekommen, doch wie Fabian Holland für die Darmstädter zusammenfasste: "In dieser Saison ist fast nichts normal" für den SVD. Eine Chance auf mehr Normalität gibt es am kommenden Sonntag, wenn der VfL Osnabrück am Böllenfalltor gastiert.

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