"Uns ist nicht genug eingefallen": FCSP kassiert zweite Pleite

In Hannover hat der FC St. Pauli die zweite Auswärtsniederlage (0:1) in Folge erlitten. Zwar konnten die Hamburger mehr Ballbesitz für sich verzeichnen, doch daraus entsprangen zu wenige zwingende Chancen. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass das Spiel nicht allzu schlecht aussah - aber auch nicht gut genug.

"Eine Menge richtig gemacht"

60 Prozent Ballbesitz in einem Auswärtsspiel und über 200 Pässe mehr, die auch angekommen sind, als die Heimmannschaft. In der Statistik sehen die Zahlen für den FC St. Pauli nett aus - dabei blieb es aber auch schon. "Ballbesitz heißt nicht gleich Spielkontrolle", erklärte FCSP-Cheftrainer Timo Schultz nach Abpfiff der 0:1-Niederlage in Hannover einsichtig. Bis zum Strafraum sah das Spiel der Kiezkicker ansehnlich aus, doch die zündende Idee vor dem gegnerischen Kasten blieb aus. "Hätten wir zielstrebiger gespielt, hätten wir einen Punkt mitnehmen können", war sich der Übungsleiter sicher.

Stattdessen bedankte sich Schultz später noch bei Torhüter Nikola Vasilj, weil er seine Mannschaft mit mehreren starken Paraden lange im Spiel hielt. Denn das Chancenplus stand nachher auf Hannovers Seite, weswegen der FCSP-Coach auch einen verdienten Sieg für die Niedersachsen einräumte. "Meine Mannschaft hat eine Menge richtig gemacht und den Ball bis zum Strafraum laufen lassen. Dort haben wir auch Überzahlsituationen herstellen können, doch konnten wir diese nicht gut ausspielen", lobte und mahnte Schultz im Rahmen seiner ersten Analyse. Den Rest wird er mit seinem Team wohl zeitnah aufarbeiten.

Zehn Punkte aus sechs Spielen

Denn für St. Pauli war es nun die zweite Auswärtsniederlage in Folge. Auch in Paderborn (1:3) gab es für die sonst so stabilen Kiezkicker auf die Mütze. In Hannover war die Vorgehenswese deshalb klar gewesen. "Wir wollten den Gegner früh unter Druck setzen. Wir haben individuelle Fehler gemacht und Hannover so ins Spiel gebracht. So ist auch das Tor für sie entstanden", ärgerte sich beispielsweise Torjäger Guido Burgstaller. Der Österreicher, der bislang vier Tore in sechs Partien geschossen hat, schlug in dieselbe Kerbe wie sein Trainer: "Uns ist nicht genug eingefallen, um Hannover wehzutun."

Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Kiezkicker mit zehn Punkten aus sechs Spielen einen guten Saisonstart hingelegt haben - kaum zu vergleichen mit der Statistik aus dem Vorjahr, als der FCSP über weite Strecken der Hinrunde auf den Abstiegsplätzen feststecke. Das Umfeld der Hamburger wird die zweite Saison-Pleite dadurch vermutlich verschmerzen können, doch auch für St. Pauli gilt es nun, wieder nachzulegen. Am 7. Spieltag kommt es am Millentor zum Duell mit Aufsteiger Ingolstadt (19. Septemer, 13:30 Uhr).

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"