"Unser Limit nach oben gesetzt": SCP feiert Sieg im Elfmeterschießen

In einem offenen Schlagabtausch hat der SC Paderborn den SV Werder Bremen aus dem DFB-Pokal gekegelt. Die Ostwestfalen erspielten sich zunächst eine 2:0-Führung und hatten dann Glück, dass der dritte Treffer der Norddeutschen aberkannt wurde. So konnte sich Torhüter Leopold Zingerle im Elfmeterschießen zum Helden aufschwingen.
Wortgefecht zwischen Stürmer und Trainer
Es war vielleicht die Szene des DFB-Pokalabends, als SVW-Stürmer Niclas Füllkrug an der Seitenlinie mit Lukas Kwasniok in eine wilde Diskussion geriet. Das Thema dürfte der aberkannte Treffer der Bremer sein, den der Werderaner kurz zuvor erzielt hatte - und der erst nach einem verspäteten Hinweis des Linienrichters zurückgenommen wurde. Am Ende durfte der SCP-Coach jubeln, weil die Partie ins Elfmeterschießen ging und seine Mannschaft die Oberhand behielt. "Unter dem Strich gehen wir nicht als unverdienter Sieger vom Platz", fand Kwasniok.
Zuvor erlebte der 41-Jährige eine turbulente Partie, in der seine Mannschaft durch Tore von Felix Platte (22.) und Sirlord Conteh (43.) in Führung ging. "Wir haben ein extrem gutes Pokalspiel bis zur 65., 70. Minute gemacht. Es hatte nichts darauf hingedeutet, dass es nochmal eng werden könnte", fasste Kwasniok den Großteil des Geschehens zusammen. Dann kam Leonardo Bittencourt bei den Gästen ins Spiel - und "wenn du Fußball spielen willst, dann machst du auch mal Fehler in der eigenen Hälfte", so der SCP-Coach. Die Bremer kamen zurück, am Ende hielt Zingerle ausgerechnet gegen Bittencourt den Sieg fest.
"Logischerweise unheimlich stolz"
"Das war natürlich etwas ganz Besonderes. Die ersten Elfmeter waren super geschossen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft so helfen konnte", freute sich der Pokalheld des Abends nach Abpfiff bei "Sky". Der langjährige Stammtorhüter, der inzwischen überwiegend im Pokal zum Einsatz kommt, machte den allerletzten Ball fest. Auch Kwasniok legte sich fest: "Ich weiß, dass ich zwei gute Torhüter habe. Er hat eine unfassbare Ruhe ausgestrahlt." Und der Torwarttrainer erhielt ebenfalls ein Kompliment, denn Zingerle war bei einigen Schüssen nicht weit weg.
Am Ende sei Kwasniok "logischerweise unheimlich stolz". Der Tabellenzweite hat eine Bremer Mannschaft geschlagen, die in der Bundesliga als Aufsteiger für Furore sorgt. "Wir haben unser Limit heute nach oben gesetzt", konnte der 41-jährige Fußballlehrer somit zurecht behaupten. Der SCP zieht folgerichtig ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein, in der Schwergewichte wie Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig noch mitmischen. Am Sonntag wird der kommende Pokalgegner der Ostwestfalen ausgelost. Vorher treten die Paderborner bei Eintracht Braunschweig (Samstag, 13 Uhr) an.