VAR-Drama für HSV in 180 Sekunden: "Man muss es sich anschauen"

Zwöl Mal hintereinander blieb der Hamburger SV ungeschlagen, dann sorgte Hannover 96 am vergangenen Spieltag für die 0:1-Auswärtsniederlage aus Sicht der Elbstädter. Eine kuriose Situation, denn der entscheidende Treffer fiel unmittelbar nach der vermeintlichen HSV-Führung. Diskussionen darüber erschienen Cheftrainer Tim Walter mühselig.

"Ich bin es leid"

Auf der einen Seite schob Robert Glatzel den Ball für den HSV ins Tor, doch die Führung erzielte dann Hannover 96. Innerhalb eines gefühlten Wimpernschlags erlebten die Hamburger eine absolute Achterbahnfahrt. "Freud und Leid liegen manchmal nah beieinander, das sieht man zum Beispiel an den Szenen vor dem 0:1", fasste sich HSV-Cheftrainer Tim Walter nach Abpfiff kurz. "Ich bin es leid, jedes Mal darüber diskutieren zu müssen."

Was war geschehen? Über Bakery Jatta und Ludovit Reis trugen die Hamburger einen Angriff nach vorne, ehe Jatta den freistehenden Glatzel in der Mitte bediente - 1:0 für den HSV, dachten jedenfalls alles. Der Videoassistent meldete sich daraufhin, weil der Flügelspieler im Abseits stand. Das Drama nahm seinen Lauf, weil Jatta anschließend auch noch im gegnerischen Strafraum gefoult wurde - stattdessen rollte der Konter, den Hannover verwertete. "Man muss es sich anschauen, wenn man nicht sicher ist", wünschte sich Walter im Nachhinein von Schiedsrichter Sascha Stegemann. Gleichzeitig hatte der HSV-Coach Verständnis für den Unparteiischen: "Das ist ganz menschlich und Fehler sind auch menschlich. Das müssen wir jetzt akzeptieren."

HSV hatte Chancen

Am Ende war der Fehler spielentscheidend, wie sich herausstellte. "Wir hatten genug Chancen, ein Tor zu erzielen. In einer Situation haben wir dann nicht genug aufgepasst. Wobei es davor auch nach meiner Ansicht ein Elfmeter war", zog Abwehrspieler Moritz Heyer sein Fazit zur Entstehung des Tores. Ein Treffer, der die Erfolgsserie des HSV insgesamt reißen ließ. "Das wirft uns nicht um", versicherte der 26-Jährige jedoch sofort.

Zwölf Mal in Folge blieb der HSV ungeschlagen, nun erwischte es die Elbstädter. Ärgerlich, wie alle Beteiligten im Nachgang fanden. "Wir müssen schauen, dass wir uns selber mit einem Tor belohnen", forderte Walter, der genügend Chancen trotz VAR-Chaos sah. "Wir haben Fußball gespielt, haben fast nix zugelassen." Allerdings habe man vorne oft nicht das Glück gehabt, welches 96-Torschütze Linton Maina bei seinem Abpraller hatte.

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