VfL erneut in der Relegation: "Mehr Anspannung, mehr Druck gibt's nicht"

Da ein Erfolg beim letzten Saisonspiel gegen Erzgebirge Aue ausblieb, muss der VfL Osnabrück bereits zum vierten Mal in die Relegation zwischen zweiter und dritter Liga. Am Donnerstag (18.15 Uhr) gastieren die Niedersachsen erst beim Drittligisten aus Ingolstadt, ehe am Sonntag das Rückspiel absolviert wird. Wo VfL-Trainer Markus Feldhoff sein Team im Vorteil sieht und was er zu der Drucksituation sagt.
Zwei Siege verhinderten den direkten Abstieg
Dank eines Kraftaktes hatte der VfL Osnabrück den direkten Abstieg verhindern können. Dafür sorgten die Siege gegen die Würzburger Kickers (3:1) und den Hamburger SV (3:2). Am letzten Spieltag hatten die Lila-Weißen dank eigener Führung sogar kurzzeitig den Klassenerhalt geschafft, müssen aufgrund der 1:2-Niederlage bei Erzgebirge Aue aber noch den Umweg Relegation nehmen. "Die Stimmungslage ist etwas angespannt. Wir mussten die Enttäuschung verarbeiten, aber sind jetzt bereit", sagte Trainer Markus Feldhoff in einer virtuellen Medienrunde.
In mindestens 180 Minuten gegen den Drittligisten heißt es, die Saison noch zu retten. "Jetzt geht es darum, wer hat den größeren Willen, die größeren Ressourcen. Der ist nächstes Jahr dabei", so Feldhoff mit Blick auf die beste zweite Liga, "die es in den letzten Jahren gab". "Mehr Anspannung, mehr Druck gibt's nicht", meinte der 46-Jährige Ex-VfL-Profi. Doch wirklich neu ist das für ihn und das Team nicht: "Das, was wir in den letzten drei Wochen hatten, ist eigentlich die gleiche Situation." Schließlich standen die Niedersachsen "in Würzburg eigentlich mit dem Rücken zur Wand, wo jeder wusste, wenn wir dieses Spiel nicht gewinnen, ist es eigentlich für uns vorbei. Das gleiche war es vor dem Spiel gegen den HSV". Und der VfL habe gezeigt, "dass wir damit umgehen können". Dies mache Mut. "Wir müssen den Druck in positive Energie ummünzen."
Noch kein Erfolg in der Relegation
Um gegen die "kampfstarke Mannschaft" aus Ingolstadt bestehen zu können, müsse die Effizienz aus den vergangenen Partien beibehalten werden. Zudem gehe es darum, "dass wir diesen Kampf annehmen müssen und in jeden Zweikampf den gleichen Willen an den Tag legen können, vielleicht noch mehr, als der Gegner es macht". Vorteile dem FCI gegenüber sieht Feldhoff im Spiel auf das gegnerischer Tor: "Ich denke schon, dass wir einen Tick mehr fußballerische Qualitäten haben, gerade in der Offensive - und die werden wir ausnutzen müssen."
Was gegen die Osnabrücker spricht: In den bisherigen zwölf Kräftemessen setzte sich acht Mal der Drittligist durch. Zudem hat sich der VfL bisher nicht als Team für die Relegation hervorgetan. Die Niedersachsen, die mit dem FCI Rekordteilnehmer (vier) sind, haben bisher immer den Kürzeren gezogen. 2009 als Zweitligist gab es zwei Niederlagen gegen den SC Paderborn (0:1/0:1). Zwei Jahre später war Dynamo Dresden als Drittligist auch zu gut (1:1/1:3 n.V.). Erneut gab es den Abstieg zu verdauen. Wieder nur zwei Jahre später waren die Lila-Weißen der Drittligist – und unterlagen Dynamo erneut (1:0/0:2).