Vor Duell mit FCI: Hansa nicht der Favorit, aber "auch kein Außenseiter"

1.000 Zuschauer können am Samstag (13:30 Uhr) das Duell zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem FC Ingolstadt 04 im Ostseestadion verfolgen. Für die Kogge geht es vor allem darum, sich im Abstiegskampf weiter abzusetzen - und gleichzeitig den Mit-Aufsteiger zu distanzieren. Gleichzeitig kann die Heimbilanz aufgebessert werden.
"Wir sind total genervt"
Die Frage nach der Kapazität im Ostseestadion kostete in den vergangenen Tagen viele Rostocker Nerven. Auch Cheftrainer Jens Härtel und seine Mannschaft konnten sich davon nicht gänzlich freimachen, wie der 52-Jährige in der Pressekonferenz vor dem 16. Spieltag eingestand: "Wir sind total genervt von der ganzen Situation, dass wir hin- und herspringen, dass es keine Klarheit gibt. Dass es am Ende so ausgefallen ist, können wir als Mannschaft schwer nachvollziehen." Allgemein hatte sich der Fokus nach Härtels Geschmack zu sehr vom Sportlichen entfernt, denn vor den Rostockern liegt immer noch das Aufsteiger-Duell mit Ingolstadt.
Dass die Kogge dabei als Favorit in die Partie gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten gehen würde, sah Härtel wiederum "überhaupt nicht so". Viele Spiele der Schanzer - darunter die Auftritte gegen Paderborn und auch gegen Hamburg - seien vom Spielverlauf so gewesen, dass das Pendel auch zu Ingolstadt hätte ausschlagen können. "Ich sehe uns aber auch nicht als Außenseiter", stellte Härtel zeitgleich klar. Denn mit einem Sieg gegen Ingolstadt könnte Rostock das Punktekonto schon auf 21 Zähler stellen - eine gute Marke in einer Halbserie, die noch nicht vorbei ist.
Infektionsgeschehen in Ingolstadt
Ein Zwischenfazit wolle Härtel trotzdem frühestens in der Winterpause ziehen. Auch die unterschiedlichen Situationen der Aufsteiger, die am Samstag aufeinandertreffen, wollte er nicht bewerten. "Wir werden nicht die Arbeit von anderen deuten, sondern schauen, dass wir unseren Job gut machen und möglichst erfolgreich sind", so Härtel. Bislang gelang das der Hansa-Kogge gut, obwohl die Bilanz im eigenen Stadion noch ausbaufähig ist - sieben Punkte gab es erst an der Ostsee. "Da wollen wir in diesem wichtigen Spiel gerne nachlegen, um uns Luft nach unten zu verschaffen", legte sich Härtel fest.
Neben den Langzeitverletzten wird lediglich Nik Omladic in der Partie nicht dabei sein, sodass Härtel vor 1.000 Zuschauern aus dem Vollen schöpfen kann. Verteilt wurden die Karten aus Gründen der Fairness an sozial-schwache und benachteiligte Menschen, sowie systemrelevante Gruppen - die Resonanz im Rostocker Umfeld dafür war positiv. Freuen können sich die 1.000 Zuschauer dann nicht nur über das Spiel, sondern auch einen besonderen Anblick: Im Rahmen des Projekts "Rostocker Sieben", das soziale Engagements des Klubs künftig bündeln wird, laufen die Akteure mit einem Sondertrikot auf. Abzuwarten bleibt, ob das Spiel aufgrund des Infektionsgeschehens in Ingolstadt jedoch stattfinden kann.