Vor Pokal-Hit: St. Pauli zwischen Liga-Frust und Pokal-Euphorie

Der FC St. Pauli steht vor der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals zwischen Liga-Frust und Pokal-Euphorie. Denn nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim fand Trainer Jos Luhukay einmal mehr deutliche Worte für die Hamburger Leistung. Trotzdem wartet Eintracht Frankfurt.
"Gewinnermentalität fehlt"
Vor dem Saisonstart schimpfte Jos Luhukay, nach der Wende lobte er. Nun aber mussten die Kiezkicker zuletzt zwei 0:1-Niederlagen gegen Darmstadt und Heidenheim hinnehmen. Zu viel für den temperamentvollen und wortgewandten Niederländer, wie er gegenüber der "Hamburger Morgenpost" verdeutlichte: "Ich finde, dass uns die Gewinnermentalität fehlt und der absolute Siegeswillen". Er sehe sich darin bestätigt, dass seine Warnung vor "zu schneller Zufriedenheit" vom Saisonbeginn nun ihre Berechtigung findet. "Und mit Zufriedenheit kommt kein Erfolg, dann erzwingt man nichts", schimpfte Luhukay nach der Pleite in Heidenheim.
Buballa sieht Spieler in der Pflicht
Statt Liga-Frust soll nun die Pokal-Euphorie folgen, die Spieler haben die Botschaft des Trainers verstanden. "Der Trainer ist zum zweiten Mal in dieser Saison so deutlich geworden. Das müssen wir akzeptieren und es darf auch keiner persönlich beleidigt sein", äußert sich FCSP-Kapitän Daniel Buballa gegenüber der "Bild"-Zeitung und bekräftigt, dass nun die Spieler in der Verantwortung seien, dem gerecht zu werden. Den Zufriedenheitsvorwürfen von Luhukay stimmte dessen verlängerter Arm zu: "Das kann so ausgesehen haben nach den letzten beiden Spielen. Wir waren zu träge, nicht wach genug. Wir müssen noch geiler werden, uns in jeden Ball zu schmeißen."
"Qualitative Unterschieder kompensieren"
Auch vor dem Pokalspiel gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt beschönigt Luhukay nichts: "Insgesamt gesehen treffen wir auf eine Mannschaft, die qualitativ viel stärker ist als wir." Gegenüber dem "Kicker" verdeutlichte der Niederländer aber auch, wie er dagegen vorgehen will: "Wir werden mit viel Leidenschaft und Kampf versuchen, die qualitativen Unterschiede zu kompensieren." In Lübeck habe man immerhin "120 Minuten dafür gekämpft, um am Mittwoch dabei zu sein" und das wolle man entsprechend angehen. Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann muss dann allerdings aussetzen. Wie "t-online" berichtet, zog sich der 27-Jährige einen Innenbandanriss zu und wird "bis auf Weiteres" ausfallen.