Was aus den früheren Zweitligisten wurde #3: SG Wattenscheid 09

Schon 127 Vereine spielten in der 2. Bundesliga. Viele von ihnen konnten sich im Profifußball etablieren, andere hingegen kämpfen gegen den Untergang in die Bedeutungslosigkeit oder sind schon in dieser gelandet. Auf diese Vereine blickt liga2-online.de in seiner neuen Serie. Heute: die SG Wattenscheid 09.

Altintop-Brüder gehen

Insgesamt 20 Jahren spielten die Wattenscheider in der 2. Bundesliga. Und obwohl die letzte Saison schon wieder über 23 Jahre her ist, belegt der Klub in der ewigen Zweitliga-Tabelle noch immer den 16. Platz. Dies macht deutlich, welches Schwergewicht die SG einst war.

Nach dem Abstieg 1999 fand sich der Klub erst einmal fünf Jahre in der Regionalliga wieder und landete drei Mal auf dem vierten Platz. Doch Leistungsträger wie Halil und Hamit Altintop verließen den Verein, in der Saison 2003/04 musste der nächste Abstieg verkraftet werden, der jedoch mit dem sofortigen Wiederaufstieg in die drittklassige Regionalliga gekontert werden konnte.

Gang in die 5. Liga

Allerdings begann dann eine ganz schwere Phase für den Klub: Denn es ging prompt wieder in die 4. Liga und als Tabellen-16. im Jahr 2007 sogar in die fünftklassige Oberliga Westfalen. Binnen acht Spielzeiten war der Kult-Klub von der 2. in die 5. Liga durchgereicht worden. Im Sommer 2007 drohte sogar die Insolvenz, die jedoch noch abgewendet werden konnte.

2008 wurde das Team Meister in der Verbandsliga Westfalen und qualifizierte sich für die neu ins Leben gerufene fünftklassige NRW-Liga. Aus dieser folgte 2010 der Abstieg. Nachdem der Aufstieg in die Regionalliga 2012 noch nicht glückte, wurde dies ein Jahr später nachgeholt. Wattenscheid war wieder viertklassig. Doch es kehrte weiterhin keine Ruhe ein.

Insolvenz und Zwangsabstieg

Mitte November 2018 wurde bekannt, dass der Verein Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 200.000 Euro hat und auch Gehaltszahlungen teilweise ausgeblieben waren. Daraufhin wurde eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, da die Einstellung des Spielbetriebs drohte. Doch nicht mal ein Jahr später, im August 2019, war der Weg zum Amtsgericht Bochum unausweichlich. Die SG Wattenscheid war insolvent. Zum 1. Oktober 2019 wurde das Verfahren eröffnet. Nur drei Wochen später wurde der Spielbetrieb nach erfolgloser Sponsorensuche eingestellt. Der Abstieg aus der Regionalliga stand fest.

Immerhin kam die neu formierte Mannschaft in der Oberliga gut zurecht. Nach der durch die Corona-Pandemie abgebrochenen Saison gelang 2022 über die Meisterrunde die Qualifikation in die Regionalliga West. Dort steht die Mannschaft nach 19 Spielen mit 15 Punkten als Tabellenvorletzter auf einem Abstiegsplatz. Am Samstag gab es gegen den Wuppertaler SV eine 2:4-Niederlage.

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