Wiesbadener Tristesse: Hinten liegt der Hund begraben

Ein Blick auf die Tabelle genügt, um den aktuellen Gemütszustand in Wiesbaden einschätzen zu können. Denn der SV Wehen ist nach dem Aufstieg immer noch nicht in der Liga angekommen, nach Pleiten und Pannen kam gegen Greuther Fürth nun auch das Pech noch erschwerend hinzu. Ein Kommentar.

"Reinkommen, fighten, dranbleiben"

Mit neun Punkten nach sechs Spieltagen haben sich Drittliga-Meister Osnabrück und Direkt-Aufsteiger Karlsruhe einen gepflegten Abstand zum Tabellenkeller erarbeitet, die letzten Plätze sind nach dem Saisonstart in komfortabler Entfernung. Das liegt auch daran, dass der SV Wehen Wiesbaden als Relegationssieger bislang wenig in der neuen Spielzeit erreichte. Nur ein Punkt, 18 Gegentore - eine Horrorbilanz zum Auftakt.

"Für uns heißt es: Schauen, dass wir in diese Liga reinkommen, fighten und dranbleiben. Von den sechs Spielen hatten wir vier auf Augenhöhe", befeuerte SVWW-Trainer Rüdiger Rehm in der Pressekonferenz nach der 1:2-Pleite in Fürth das Kämpferherz der Hessen. Fakt ist jedoch, dass Wiesbaden keines dieser Spiele letztlich für sich entscheiden konnte, das schmerzt sicherlich nicht nur den 40-jährigen Coach.

Rehm hadert mit Umständen

Apropos Schmerzen, die werden regelmäßig in der Offensive des SV Wehen Wiesbaden verteilt. Nicht auf dem Platz, sondern im hessischen Lazarett. "Immer wieder erwischt es unsere Offensive. Da fehlt mir der eine oder andere Spieler. Ich glaube, ich könnte gefühlt drei Fünferketten aufstellen", schimpfte Rehm über das Verletzungspech, das ihm am "Nachlegen von der Bank" in Fürth hinderte. Der Gegner sei ab der 70. Minute dazu noch in der Lage gewesen, das habe den Wiesbadenern den Garaus gemacht.

Hinzu kam inzwischen auch das Pech: Eine strittiger Elfmeterentscheidung in der letzten Minute brachte den Aufsteiger endgültig auf die Verliererspur, obwohl die Partie in Fürth durchaus zu den besseren Auftritten gehörte. "Ich bin mir sicher, wir waren die bessere Mannschaft", stellte sich Rehm schützend vor seine Mannschaft. Nützt nur nichts, solange der Gegner hinten immer ein Tor mehr schießen darf. Denn an der Offensive - in jeglicher Besetzung - und der kämpferischen Leistung liegt es nicht, dass der SVWW um Luft ringt. Hinten liegt der Hund begraben. Und da wären drei Fünferketten vielleicht eine Option.

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