"Wir machen Joe keinen Vorwurf": Kollegen sprechen Hungbo Mut zu

Eine klare 0:4 Heimniederlage musste der 1. FC Nürnberg gegen Holstein Kiel hinnehmen. Die Gäste dominierten das Spiel über die komplette Spielzeit. Eine große Rolle spielte dabei die frühe Gelb-Rote Karte gegen Joseph Hungbo.

"Joseph tut mir total Leid"

Joseph Hungbo bestritt gegen Kiel sein erstes Spiel von Anfang an seit dem zweiten Spieltag gegen Hannover. Insgesamt war es sein 13. Einsatz in dieser Zweitligasaison. Für den 24-jährigen Engländer war das Spiel allerdings nach zwölf Minuten schon wieder gelaufen. Zweimal war er zu spät im Zweikampf gegen Holtby gewesen. Schiedsrichter Richard Hempel entschied sich für den frühen Platzverweis. Seine Mannschaftskollegen und Trainer Christian Fiel versuchten ihn nach dem Spiel wieder aufzubauen. "Ich glaube, es war eine sehr, sehr harte Entscheidung. Wenn es zwei Gelbe Karten sind, muss er vom Platz, klar. Aber natürlich beeinflusst das die Dynamik des Spiels. Er ist noch ein junger Spieler, der lange auf diese Chance gewartet hat. Es ist eine wichtige Erfahrung für ihn und wird ihm wahrscheinlich nicht mehr passieren. Wir betreiben hier Mannschaftssport und sind in der Pflicht, ihn wieder aufzubauen. Er braucht jetzt unsere Hilfe. Ab Dienstag geht es weiter“, sagte Fiel über den Platzverweis auf der Vereinshomepage.

Auch die Mannschaftskollegen wurden auf den Platzverweis angesprochen. "Ich habe es auf dem Platz nicht richtig gesehen. Wir machen Joe keinen Vorwurf. Wir wissen genau, wieviel er sich für heute vorgenommen hat. Er ist ein junger Spieler und wird daraus lernen. Ich bin froh, wenn er wieder dabei ist", sagte Jannes Horn. Auch Jan Gyamerah stellte sich hinter seinen Mitspieler: "Joseph tut mir total leid. Er hat in den letzten Wochen im Training richtig hart gearbeitet und sich heute viel vorgenommen. Das ist heute alles sehr unglücklich für ihn gelaufen. Wir sind aber eine Mannschaft und fangen ihn gemeinsam auf. Nach seiner Sperre wird er uns sicherlich wieder helfen können.“

Kiel zu stark für Nürnberg

Das Holstein Kiel sehr stark ist, merkten die Nürnberger aber auch schon vor dem Platzverweis. "Wir wussten, was für ein starker Gegner auf uns zukommt. Das hat man direkt mit dem Anpfiff gesehen. Sie haben uns gleich gepresst, wir hatten Probleme im Spielaufbau. Es wäre also auch gegen elf Spieler schwer geworden. Und in Unterzahl reicht es für uns gegen diese Mannschaft nicht“, analysierte der Trainer. "Die ersten Minuten hat man schon bei Gleichzahl gemerkt, dass das Spiel heute eine Herausforderung geworden wäre. Mit einem Mann weniger gegen die Kieler zu agieren, macht das alles noch schwieriger. Wir haben versucht, Umschaltmomente zu generieren. Mit der schnellen Führung war das dann aber auch im Kopf schwer“, bestätigte Gyamerah.

Bereits zur Halbzeit hatte Kiel mit 3:0 in Führung gelegen. "In der Halbzeit war eigentlich schon klar, dass das Spiel gegessen ist. Bei dem Wetter und diesem Gegner war es in Unterzahl brutal und hat sich wie 200 Minuten angefühlt", verdeutlichte Jannes Horn wie schwierig das Spiel für den FCN war. In der nächsten Woche steht für die Nürnberger das Duell auf Schalke an. Abends um 20:30 Uhr wird das Spiel angepfiffen.

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