"Wir wollen den Ball haben": St. Paulis klare Marschroute beim SCP

Mit dem FC St. Pauli und dem SC Paderborn 07 treffen am Freitagabend (18:30 Uhr) zwei der formstärksten Team aufeinander. Cheftrainer Fabian Hürzeler rechnet mit einer schwierigen Aufgabe, welche die Kiezkicker in der Vergangenheit nicht allzu oft erfolgreich erledigt haben. Die eigenen Hausaufgaben hat der 30-Jährige mit der Fußballlehrer-Lizenz unter der Woche wohl gemacht. Nun ist das Team an der Reihe.

"Habe noch keine Urkunde"

Hinter Fabian Hürzeler liegen die Prüfungstage, die den Cheftrainer vom FC St. Pauli bald offiziell zum Fußballlehrer machen könnten. "Ich habe noch keine Urkunde ausgehändigt bekommen, aber ich gehe davon aus, dass ich nicht durchgefallen bin", kommentierte der 30-Jährige die Nachfrage in der Presserunde vor dem Auswärtsspiel in Paderborn mit einem Lächeln. Klar ist, dass die Kiezkicker wieder voll in der Spur sind, seitdem Hürzeler das Ruder übernommen hat. Mit fünf Siegen auf fünf Spielen ist St. Pauli aktuell das formstärkste Team der Liga. Nun geht es nach Paderborn, das nur zwei Punkte weniger geholt haben.

"Paderborn ist für mich die spielstärkste Mannschaft in der Liga. Sie spielen extrem flexibel und variantenreich. Das fängt schon beim Torwart an, der auch mal einen Ball über 85 Meter schlagen kann", so Hürzeler. Die Bilanz gegen die Ostwestfalen ist überschaubar, denn von den letzten fünf Aufeinandertreffen konnte St. Pauli keines gewinnen. "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass wir hinfahren, um etwas zu holen. Und nicht, um zuzuschauen, wie Paderborn Fußball spielt", erklärte Hürzeler, der keinen großen Wert auf die Statistiken legen wird.

Trio um Nemeth fällt weiter aus

Der Fokus gilt der anstehenden Aufgabe. "Sie wollen nicht, dass wir den Ball haben. Also wollen wir den Ball haben", gab Hürzeler als Marschroute für die Begegnung aus. "Ich sehe, dass sie eine klare Spielidee haben. Der Trainer weiß genau, was er macht. Er hat immer besondere Ideen, das scheint zu wirken." Doch diesen Ansatz wollen die Kiezkicker am Freitagabend unterbinden. Die eigene Erfolgsserie spielt dabei ebenfalls eine untergeordnete Rolle. "Von Serien können wir uns nichts kaufen. Wir wissen aber, dass jeder Sieg gut tut", findet Hürzeler.

Daraus leitet der 30-Jährige auch sein Credo ab. "Die Gier nach Siegen darf nie flöten gehen. Auch, wenn wir mal keine Serie haben. Diese Gier muss immer vorhanden sein. Das fordere ich und das lebe ich mit dem Trainerteam vor", legte sich Hürzeler fest. Auf Igor Matanovic (Schulter-OP), Etienne Amenyido (Aufbautraining) und David Nemeth (Schambeinentzündung) muss der angehende Fußballlehrer verzichten. Jackson Irvine, der sich unter der Woche einen Trip nach Paris machte, wird auch wieder dabei sein. Es war jedoch kein Freizeit-Ausflug, wie Hürzeler betonte: "Er wurde eingeladen. Er setzt sich ein für politische Themen. Das ist ihm wichtig und auch uns als Verein wichtig. Deswegen unterstützen wir auch sowas."

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