"Wirklich eine Frechheit": Trares poltert nach FWK-Pleite gegen Schiedsrichter

Michael Schiele jubelt am Dallenberg, aber die Punkte nimmt der SV Sandhausen mit. Im dritten Spiel unter Bernhard Trares kassierten die Würzburger Kickers gegen den Ex-Coach eine 2:3-Niederlage. Besonders das zweite Gegentor hatte einen Beigeschmack, für das Trares das Schiedsrichterteam verantwortlich machte.
Kwadwos Ballspiel gepfiffen
Der Ärger von FWK-Cheftrainer Bernhard Trares war kurz nach Abpfiff noch nicht verraucht, doch in der Pressekonferenz nach dem Spiel hob der 55-Jährige zunächst das Positive hervor: "Meiner Mannschaft muss ich trotz Niederlage Lob aussprechen für eine kämpferische und spielerische Leistung, die sie heute auch mit zehn Mann gezeigt haben." In 90 turbulenten Minuten schaffte Würzburg zuvor den zwischenzeitlichen Ausgleich, kassierte dann aber zwei Gegentreffer und einen Platzverweis. Trotzdem verkürzten sie das Ergebnis kurz vor Schluss.
Ein Ausgang der Partie, den auch das Schiedsrichterteam mitbestimmte - wie Trares nach der Partie fand. "Die Szene zum 1:2, die ist mit-spielentscheidend. Ich sehe sie sehr gut, weil ich acht Meter wegstehe, der Linienrichter steht fünf Meter weg. Sowas ist einfach eine Frechheit, wirklich eine Frechheit, sowas abzupfeifen." In besagter Szene attackierte Abwehrspieler Leroy Kwadwo kurz vor dem eigenen Strafraum seinen Gegenspieler und spielte deutlich den Ball, woraufhin Dennis Diekmeier aber nicht mehr ausweichen konnte und über Kwadwo fiel. Schiedsrichter Sören Storks pfiff Foulspiel und der folgende Freistoß saß.
"Viel, viel zu einfach"
"Ich habe es ein bisschen erahnt", resignierte Trares und schob nach: "Es ist dann auch noch mein Freund der Linienrichter, der uns letztes Jahr in Ingolstadt verpfiffen hat. Weiß nicht, ob das jetzt etwas persönliches ist, glaub ich aber nicht." Verloren war die Partie dennoch, sodass ausgerechnet Ex-Coach Michael Schiele an der Seitenlinie des SVS jubeln durfte. "Wir kriegen das Tor viel, viel zu einfach, obwohl wir auf Standards wirklich jetzt viel Wert gelegt haben. Total ärgerlich, weil ich fand, dass wir spielerisch überzeugt haben", kritisierte Trares das Defensivverhalten, bei dem ein ums andere Mal die Zuteilung einfach nicht passte.
Obwohl die Würzburger nun mit vier Punkten nach zehn Spielen weit entfernt vom rettenden Ufer agieren, sah Trares seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. "Mit ein bisschen Spielzeit hätten wir heute das 3:3 noch gemacht. Nur das hilft uns, weiter so energetisch zu bleiben und zu marschieren und Gas zu geben", zeigte sich der 55-Jährige kämpferisch und betonte die spielerischen Möglichkeiten, die sein Kader für den Abstiegskampf zu bieten hat. In Nürnberg geht es am Sonntag (13:30 Uhr) für die Dallenberger weiter.