"Woche für Woche das Gleiche": HSV holt die Ergebnisse nicht mehr

Mit einem 2:2-Remis gegen den SC Paderborn konnte der Hamburger SV am Freitagabend keinen Druck im Aufstiegskampf ausüben. Dabei hätte die Mannschaft von Tim Walter durchaus die Chance auf einen Sieg gehabt, nachdem die Elbestädter die Anspannung der Anfangsphase abgelegt hatte. Doch dem HSV fehlte das Spielglück.
"Haben ein sehr gutes Spiel gemacht"
Die Augen beim Hamburger SV sind auf die Konkurrenten gerichtet. Der SV Darmstadt 98 kann den Aufstieg am heutigen Samstagabend mit einem Sieg perfekt machen, auch der 1. FC Heidenheim dürfte mit einem weiteren Erfolg am Sonntag nahezu alles richten. Durch das Unentschieden des HSV am Freitagabend im Volksparkstadion scheint der Aufstiegskampf plötzlich schon entschieden zu sein. Zu Ungunsten der Elbestädter, die zumindest die Distanz zum SC Paderborn wahren konnte. "Wir sind nicht gut reingekommen. Was mein Kapitän aber bei der ersten Chance gemacht hat, war das, was wir gebraucht haben. Dass er alles investiert, um dieses Tor zu verhindern", blickte Tim Walter auf die Partie zurück. Ernüchterung? Noch nicht.
Denn der HSV arbeitete sich in die Partie, erzielte zweimal die Führung und hatte den dritten Treffer auf dem Fuß. "Wir haben in beide Richtungen bedingungslos gearbeitet. Wir sind in die Zweikämpfe geflogen, wir haben die Zuschauer mitgenommen, obwohl es zu Beginn nicht einfach war", lobte der HSV-Coach die Einstellung, mit welcher seine Mannschaft die Partie unbedingt drehen wollte. Doch das Spielglück war nicht auf Seiten der Hamburger, wie Walter auch feststellen musste: "Wir machen sogar noch ein Abseitstor, es fehlten nur wenige Zentimeter." Die Hamburger trotzten den Widerständen, so der Coach, doch sie belohnten sich nicht. Walter hielt fest: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden, aber mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben."
"Laufen dem Spielglück hinterher"
Nun bedeutet das für den Hamburger SV wohl eine weitere Teilnahme an der Bundesliga-Relegation, sofern sich die Konkurrenten aus Darmstadt und Heidenheim keine Patzer mehr erlauben. Klar ist, dass jeder Punktgewinn auch den Elbestädtern hilft, um zumindest den dritten Rang zu behalten. "Ob dieser Punkt hintenraus noch einmal wichtig werden wird, weiß keiner momentan", wollte sich Daniel Heuer Fernandes daher gar nicht festlegen, ob der HSV zwei Punkte verloren hätte oder einen hinzu gewann. Auch dem Torhüter gefiel zumindest die Herangehensweise: "Wir waren giftig in den Zweikämpfen, was wir uns nach dem letzten Spiel vorgenommen haben. Wir haben auch unsere Torchancen wieder kreiert."
Insgesamt sei zwar die Enttäuschung da, doch mit der Situation muss sich der HSV abfinden. "Es ist Woche für Woche das Gleiche: Die Gegner sind maximal motiviert. Das ist okay. Was nicht ok ist, ist, wie wir in die Partie reingekommen sind", fasste sich Kapitän Schonlau deswegen an die eigene Nase. Zustimmung aus dem Team erhielt er stellvertretend von Jonas Meffert. "Wir laufen dem Spielglück zurzeit irgendwie hinterher", ärgerte sich der zentrale Mittelfeldspieler, der die Lösung aber schon parat hatte: "Ich hoffe, dass wir es in den nächsten Spielen wiederfinden. Das braucht man manchmal auch. Das wollen wir wieder auf unsere Seite ziehen." Wie es dann für den HSV im Aufstiegskampf weitergeht, entscheiden zum Teil auch die Konkurrenten.