Zwei Treffer ins Glück: Hoffnung der Würzburger lebt

Welche Chance haben die Würzburger Kickers noch im Abstiegskampf? Mit dem 2:1-Sieg in Hannover wahrte sich die Elf von Interimstrainer Ralf Santelli jedenfalls alle Möglichkeiten. Dieses Mal stimmte der Einsatzwille - und "wiederbeleben" musste der Coach seine Mannschaft dafür nicht
"Zeigt seine Klasse"
Der überraschenden Entlassung von Cheftrainer Bernhard Trares folgte eine Niederlage im wichtigen Abstiegskracher gegen Sandhausen. Würzburg schien abgeschrieben. Doch mit dem 2:1-Sieg im Nachholspiel weckten die Kickers wieder Hoffnungen. "Die Mannschaft hat heute wirklich vom Einsatz und vom Engagement und von allem, was ein Fußballspiel in unserer Situation braucht, abgerufen", bedankte sich Interimscoach Ralf Santelli bei seinem Team für den leidenschaftlichen Auftritt. Obwohl die Würzburger kurz nach dem Seitenwechsel den Treffer zum Rückstand schluckten, drehte der FWK noch das Spiel.
Zum einen dank eines traumhaften Freistoßes von Frank Ronstadt, zum anderen durch das Jokertor von Rajiv van La Parra. "Franky ist einer, der sich nach dem Training immer wieder mal Bälle hinlegt und sowas probiert. Umso schöner, dass es heute geklappt hat", freute sich Santelli über den sehenswerten Distanzschuss, den der Außenverteidiger in den Maschen versenkte. Gleichzeitig war Santelli auch von seinem niederländischen Reservisten van la Parra überzeugt: "Wie schnell er die Situation er heute erkannt hat, den Nachschuss reinzumachen und wie er es gemacht hat, zeigt seine Klasse." Diese führte zum schließlich zum 2:1-Sieg - und damit zu insgesamt sechs Punkten der Würzburger gegen Hannover.
"Gab nichts wiederzubeleben"
Der wichtigste Faktor für den Erfolg war in Santellis Augen der Zusammenhalt. "Die Jungs marschieren alle gemeinsam in die gleiche Richtung. Ich unterstütze, wo ich kann. In Summe hat es heute gepasst", ließ der 52-Jährige nach seinem zweiten Match einblicken. Dass dabei die individuelle Qualität des Gegners deutlich höher lag, war für Santelli ebenfalls klar. "Wir haben das System daraufhin umgestellt, das war ein Schlüssel, der uns ganz gut getan hat. Wir haben nachjustiert und dann muss ich sagen, haben wir sehr engagiert, lauf- und zweikampfstark dagegen gehalten", lobte der Interimscoach weiterhin.
Mit 19 Punkten aus 27 Spielen bildet Würzburg immer noch das Schlusslicht der Liga, doch der Abstand auf den Abstiegs-Relegationsplatz konnten die Dallenberger wieder auf sieben Punkte verkürzen. Viel Weg, der noch zu gehen ist - aber Totgesagte leben bekanntlich länger. Wobei das Sprichwort für Santelli auch nicht ganz zutrifft: "Wiederbeleben klingt so, als ob sie schon klinisch tot war. Da gab es nichts wiederzubeleben." Er habe lediglich die schlummernde Qualität geweckt.