Zwischenfazit Aalen: Neuformiertes Team mit ordentlichem Start

Aufgrund des Länderspielwochenendes pausierte die 2. Bundesliga am vergangenen Wochenende. Die ersten vier Spieltage sind absolviert, Zeit also um einen Blick auf den VfR Aalen zu werfen. Im Team von Trainer Stefan Ruthenbeck gab es vor der Saison einen gewaltigen Umbruch. Nicht wenige Experten glaubten deshalb, dass sich die Mannschaft von der Ostalb, zumindest am Anfang, schwer tun würde in der nun mittlerweile dritten Saison in der 2. Bundesliga. Doch nach vier Spieltagen stehen die Aalener auf Platz 10 mit fünf Punkten, und damit einen Punkt mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison. „Wenn wir die jetzige Quote hoch addieren, kommen wir über 40 Punkte. Das ist gut. Aber wir dürfen deshalb nicht zufrieden sein“, sagt Ruthenbeck.

Die ersten zwei Spiele ohne Gegentor

Als Außenseiter und mit viel Respekt fuhr der VfR am ersten Spieltag zum ambitionierten Aufsteiger Leipzig und erkämpfte sich mit Glück und Geschick ein 0:0. Die bislang beste Saisonleistung zeigten die Aalener dann eine Woche später beim 2:0-Sieg gegen den FC St. Pauli. Diese beiden Spiele zeigten schon mal, dass die neuformierte Mannschaft enormes Potential hat und die Abgänge zahlreicher Stammkräfte gut weggesteckt wurden. Diese beiden Spiele haben auch gezeigt, dass der VfR Aalen an guten Tagen sich vor keinem Gegner verstecken braucht und zu was die Mannschaft im Stande ist zu leisten, wenn läuferisch alles rausgehauen wird. Überhaupt die Fitness: Konditionell ist das Team gut drauf, vielleicht sogar das fitteste Team der ganzen Liga, was sich auch beim 2:2 gegen den 1.FC Kaiserslautern am 4. Spieltag zeigte. Ruthenbeck hatte nach 40 Minuten das Gefühl, dass das Spiel kippt. „In Sachen Fitness waren wir an diesem Tag Kaiserslautern überlegen. Wie weiß wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn das Spiel fünf Minuten länger gedauert hätte“. Wie auch schon beim Pokalspiel beim Regionalligisten Schwarz-Weiß Rehden kam Aalen nach einem Rückstand zurück, was auf eine intakte Moral in der Truppe schließen lässt. Auch war die Defensive in den beiden ersten Spielen schon erstaunlich gut eingespielt und in der Offensive ist das Team variabler geworden, auch wenn die alte Schwäche, die mangelnde Chancenverwertung, noch nicht behoben wurde.

Vermeidbare Niederlage in Darmstadt

Die erste und bislang einzige Niederlage gab es für die Ostwürttemberger am 3. Spieltag. Bei Aufsteiger SV Darmstadt 98 verlor der VfR mit 0:2. Die Niederlage war zwar vermeidbar und unnötig, doch es zeigte sich, dass der VfR an einem schlechten Tag auch gegen jeden Gegner verlieren kann. Vermeidbar war die Niederlage deshalb, da der VfR aus seiner Überlegenheit kein Kapital schlagen konnte. Sämtliche Statistikwerte (Passquote, Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe und Torschüsse) sprachen für die Schwaben. Die entscheidenden Offensivaktionen der VfR-Mannschaft waren zu ungenau. So sind oft die finalen Pässe nicht angekommen, die Ballan- und mitnahme war zu schlampig und der Torabschluss nicht gut und viele Flanken waren zu ungenau. Auch gegen Kaiserslautern sah Ruthenbeck Defizite im Offensivspiel: „Wir sind teilweise richtig gut hinten raus gekommen, und auch im Mittelfeld haben wir sehr gute Bälle gespielt, doch was 35 Meter vor dem gegnerischen Tor passiert, muss einfach besser werden“. Auch in der Chancenverwertung gibt es nach wie vor Verbesserungsbedarf. So vergab z.B. Michael Klauß gegen die Roten Teufel wie schon zuvor in Darmstadt eine hundertprozentige Einschussmöglichkeit.

VfR auf guten Weg

Doch die bisherige Erkenntnis aus den ersten vier Spieltagen zeigt, dass die neuformierte Mannschaft großes Potential besitzt und der VfR Aalen sich auf dem richtigen Weg befindet um in dieser ausgeglichenen Liga die Platzierungen der vergangenen beiden Spielzeiten zu bestätigen. Das kann die Mannschaft gleich am 5. Spieltag wieder unter Beweis stellen, wenn es zum ambitionierten FC Ingolstadt, welcher von Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl trainiert wird, geht.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"