Kadercheck Braunschweig: Vorne und hinten mit Fragezeichen

Die zweite Saison nach dem Abstieg aus der Bundesliga wartet auf Eintracht Braunschweig und so richtig weiß noch keiner einzuschätzen wo die Reise hingeht. Nach einer durchschnittlichen Saison basteln die Verantwortlichen der Niedersachsen noch immer am Kader und verzichten bislang auf ernsthafte Zielsetzungen. Wie stark der BTSV zum Start des zweiten Trainingslagers aufgestellt ist und wo noch Lücken sind, lest ihr nun im Kadercheck.

Fejzic fordert Gikiewicz heraus – Lücken in der Abwehr

Zwischen den Pfosten hat Rafal Gikiewicz in der abgelaufenen Spielzeit einen guten Job gemacht. Dennoch will Neuzugang Jasmin Fejzic, der den Platz von Oldie Marjan Petkovic einnimmt, sicher nicht kampflos auf die Nummer eins verzichten. Dennoch sollte ein Wechsel im Tor zum Start durchaus eine Überraschung sein. Weniger Klarheit herrscht in der Abwehr. Nur auf der linken Seite wo Kapitän Ken Reichel gesetzt sein dürfte, kann man entfernt von Klarheit sprechen. Problem hierbei ist, dass der 28-Jährige am ersten Spieltag gesperrt ist und zudem auch als Notnagel in der Innenverteidigung aushelfen kann. Für diese Fälle hat der BTSV zwei Youngster in der Hinterhand. Niko Kijewski (19) und Mohammad Baghdadi (18) sollen ihre Fähigkeiten beweisen und Alternativen für die linke Seite werden. Auf Rechts ist hingegen alles neu. Mit den Abgängen von Benjamin Kessel (zu Union Berlin) und Leihspieler Vegar Hedenstad (SC Freiburg) war die Position vakant und soll nun durch Neuzugang Phil Ofosu-Ayeh und Nachwuchstalent Maximilian Sauer neu besetzt werden. Auch in der Innenverteidigung erscheint die Personaldecke mit aktuell drei Spielern recht dünn. Marcel Correia dürfte gesetzt sein – als mögliche Partner stehen Saulo Decarli und Nachwuchs-Talent Dennis Slamar im Kader. Hier besteht absolutes Handlungsbedarf für Sportchef Marc Arnold, damit zum Saisonstart eine konkurrenzfähige Abwehrreihe zur Verfügung steht.

Breites Mittelfeld aktuell das Prunkstück

Ohne echte Sorgen darf man sich jedoch das Mittelfeld der Niedersachsen betrachten. Im Zentrum ist mit Adam Matuschyk ein erfahrener Spieler mit Entwicklungspotential verpflichtet worden und soll als Sechser für Stabilität sorgen. Ihm zur Seite stehen im Zentrum die erfahrenen Marc Pfitzner, Damir Vrancic und Mirko Boland. Dazu kommt mit Patrick Schönfeld ein weiterer Neuzugang der die Liga bestens kennen dürfte. Auch die Außenbahnen sind qualitativ gut besetzt und versprechen Torgefahr. Jan Hochscheidt, Hendrick Zuck und Nik Omladic haben ihre Klasse mitunter schon zeigen können, stehen in Zukunft aber mehr in der Pflicht und müssen konstantere Leistungen bringen. Von Talent Salim Khelifi wird der nächste Entwicklungsschritt erwartet, damit vier starke Flügelspieler zueinander in Konkurrenz treten können.

Das Warten auf den Toptorjäger

Zwölf Tore erzielte die Leihspieler Havard Nielsen und Seung-Woo Ryu in der letzten Saison. Nun sind beide zu ihren Stammvereinen zurückgekehrt und hinterlassen eine Lücke im Angriff der Eintracht. Emil Berggreen, der mit fünf Treffern in der Rückrunde ebenfalls auf sich aufmerksam machen konnte, ist zwar weiter unter Vertrag doch bereits auf der Liste anderer Vereine. Ansonsten stehen mit Orhan Ademi, Torsten Oehrl und Youngster Julius Düker nur noch drei weitere Stürmer im Kader. Ademi konnte in den ersten Tests zwar mit fünf Treffern überzeugen, wurde aber im Vorjahr bereits zum VfR Aalen verliehen und spielte keine große Rolle mehr bei den Niedersachsen. Möglich dass nun ausgerechnet er zum Hoffnungsträger wird. Ähnlich ist die Lage bei Oehrl, den in den letzten Jahren stets Verletzungen ausbremsten. Auch ihm wird bei der Eintracht einiges zugetraut. Am Wahrscheinlichsten erscheint jedoch, dass der BTSV im Sturm nochmal einen Transfer nachlegen wird.

Fazit: Viel hat sich bei Eintracht Braunschweig nicht getan und der Großteil des Kaders ist bereits aufeinander eingespielt. Problematisch sind jedoch die Lücken in Abwehr und Sturm die sich über eine ganze Saison problematisch auswirken können. Aktuell ist man bei Ausfällen auf diesen Positionen nicht breit genug aufgestellt. Entsprechend schwierig fallen Prognosen für die Entwicklung des BTSV. Es bleibt also abzuwarten welche Transfers Sportchef Marc Arnold und sein Team noch aus dem Hut zaubern und ob aus dem jetzigen Kader alle Spieler (Beispiel: Emil Berggreen) gehalten werden können.

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