(K)Lasse gehalten und Massenexodus bei St. Pauli: Ein Überblick
Neun Abgänge, ein neues, altes Gesicht, vier Jungspunde, die zur Profimannschaft stoßen sowie ein zweimaliger Japanischer Nationalspieler. Das ist die Transferbilanz des FC St. Pauli in diesem Sommer. Statt sich also beim Trainingsauftakt am 22. Juni viele neue Gesichter merken zu müssen, durften die Hamburger Fans vielmehr zählen, wie viele Akteure nicht mehr dabei waren. Ehemalige Säulen des Teams wie Tschauner, Schachten oder Daube suchte man vergebens. liga2-online.de wirft einen Blick auf die Kaderplanungen des FC Sankt Pauli.
Lasse gehalten
Dass Lasse Sobiech dem Verein erhalten bleibt, ist sicherlich eine Art Königstransfer für die Hamburger. Bereits im Vorfeld hatte Sportdirektor Thomas Meggle per Social Media, mit der Aktion „Lasse halten“, die Absichten des Vereins deutlich gemacht. Nun ist der Wechsel perfekt. Zusätzlich wurde der 22-jährige Japanische Flügelspieler Ryo Miaichi als Belebung für die Offensive verpflichtet.
Daneben stehen allerdings in Svend Brodersen, Dennis Rosin, Maurice Litka und Nico Empen lediglich vier Eigengewächse auf der Habenseite. Dabei besteht vor allem in der Offensive nach wie vor Handlungsbedarf.
Der aktuell stark abgespeckte und verjüngte Kader ist neben dem schlechten Abschneiden in der vergangenen Saison auch das Produkt der klammen Kassen des Vereins. Um neue Spieler holen zu können, müssen andere zuerst abgegeben werden. Ganze neun Spieler haben den Verein bislang verlassen In Christopher Nöthe (Arminia Bielefeld) verlässt einer der Topverdiener den Klub. Dennis Daube (Union Berlin), Michael Görlitz (Arminia Bielefeld), Sebastian Schachten (FC Luzern), Tom Trybull (Greuther Fürth) und Philipp Tschauner (Hannover 96) suchen ihr Glück fortan ebenfalls bei einem anderen Verein. Veteran Florian Kringe hängt indes seine Schuhe an den Nagel, während die Leihverträge von Julian Koch und Waldemar Sobotta offiziell am 30. Juni enden. John Verhoek und Bernd Nehrig sind zudem zwei weitere Streichkandidaten. Beide waren zuletzt nicht über die Reservistenrolle hinausgekommen
Halstenberg bleibt, Sobotta ein Thema
Aufgrund der Neuausrichtung des Kaders ließ sich Trainer Ewald gegenüber dem “kicker“ auch keine Saisonprognose entlocken: „Es wäre abenteuerlich, einen Tabellenplatz als Ziel auszugeben. Wir können nur das Ziel haben, den Verein weiterzuentwickeln.“ Durch die vielen Abgänge haben die Braun-Weißen jedoch etwas an finanziellem Spielraum hinzu gewonnen. Obwohl Hannover 96 aktiv um die Dienste von Linksverteidiger Marcel Halstenberg buhlte und mit einer hohen sechsstelligen Ablöse winkte, hielt der Verein am Leistungsträger fest. Waldemar Sobotta, bisherige Leihgabe vom FC Brügge, ist ein Thema für eine feste Verpflichtung. Ein weiterer Innenverteidiger sowie ein neuer Sechser stehen ebenfalls auf dem Wunschzettel. Aktuell befindet sich das 18-jährige Talent Vincent-Louis Stenzel im Probetraining, bei den Kiezkickern.
Auftakt in fertigem Stadion
Während am Kader aktuell noch eifrig gebastelt wird, wird eine andere Baustelle zum Saisonstart definitiv beendet sein. Nach einer Gesamtbauzeit von achteinhalb Jahren wird zum Auftaktspiel, gegen Arminia Bielefeld (24. Juli), nun auch der Neubau der Nordtribüne fertiggestellt sein. Die Modernisierung des Millerntor-Stadions ist damit abgeschlossen. Das Fassungsvermögen beträgt dann knapp 30.000.
In der ersten Runde des DFB-Pokals treten die Kiezkicker ebenfalls am heimischen Millerntor an Zwar ist Borussia Mönchengladbach zweifelsohne ein Team von Format, doch könnte der frühere Saisonstart im Bundesliga-Unterhaus den Hamburgern gegen den Bundesliga in die Karten spielen. Wer dann letztendlich auf dem Rasen steht, bleibt abzuwarten.
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