"15 erbärmliche Minuten": Kwasnioks verbale Schelte

Lukas Kwasniok war bedient. Nach einer 1:4-Niederlage bei der SV Elversberg watschte der Cheftrainer des SC Paderborn 07 seine Mannschaft in aller Deutlichkeit ab. Der Gegner sei schlichtweg besser gewesen. Angesichts der bisherigen Ausbeute und den andauernden Leistungsschwankungen richtete Kwasniok den Blick nach unten.

Kwasniok verneint Risse im Team

Das Ergebnis an der Kaiserlinde fiel SCP-Coach Lukas Kwasniok am Ende zwar ein Tor zu hoch aus, doch die Paderborner hätten genauso gut in den Schlussminuten noch die Hütte voll bekommen können. Die 1:4-Niederlage führte dennoch zu deutlichen Worten des Cheftrainers, der beim Spielverlauf den Kopf schüttelte. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für Elversberg, deren Spielansatz nicht leicht zu verteidigen ist. Wir gehen trotzdem mit einem schön heraugespielten Tor in Führung", so der 42-Jährige. "Du denkst, dass das etwas in dir weckt. Aber das Gegenteil war der Fall." Noch vor der Pause glich die SVE aus, danach kam Paderborn unter die Räder.

Was folgte, war ein verbaler Denkzettel von Kwasniok. "Ich habe schon in der Halbzeit zu den Jungs gesagt, dass es hoffentlich nur der Wind war, der den Eindruck erweckte, dass der Gegner aktiver war. War aber nicht so. Sie waren pausenlos unterwegs", lobte der SCP-Coach die gegnerische Laufbereitschaft. Kwasniok fuhr die ehrliche Schiene: "Der Gegner war besser. Schnellbacher war heute einfach besser als Müller. Das kann man auch mal so in dieser Deutlichkeit sagen. Ich weiß, dass alles an den Trainern festgemacht wird. Du versuchts vieles zu kaschieren, aber wir waren heute nicht gut genug." Zeigen sich etwa Risse zwischen Trainer und Mannschaft? Davon war bei Kwasniok nicht die Rede.

"Im Moment nicht gut genug"

"Es waren 15 erbärmliche, fast schon peinliche Minuten. Ich schütze die Jungs immer und liebe sie über alles, aber das war in den 15 Minuten nicht zweitligatauglich", führte Kwasniok weiter aus. Anhand dieser Leistung machte der Cheftrainer fest, dass der Blick nach unten gehen müsse - angesichts von nur 18 Punkten auf dem Konto. "So geht es nur darum, dass wir die nötigen Punkte sammeln", schwor Kwasniok herauf. Die Partie in Elversberg sei ein Schuss vor den Bug gewesen. "Es gilt jetzt, die Ruhe zu bewahren. Ja. Aber eben auch, die Dinge klar anzusprechen. Dann eben auch mal auf einer PK und nicht nur jedem persönlich ins Gesicht, denn so fruchtet es offensichtlich nicht."

Die verbale Schelte für seine Mannschaft bezog sich nicht einmal nur auf die Partie in Elversberg, die das Fass zum Überlaufen brachte. Kwasniok ordnete ein: "Wir haben in dieser Saison noch nicht ein einziges Mal ein Spiel über 90 Minuten absolut gut bestritten. Ich weiß, dass es dann immer Kritik an der taktischen Ausrichtung oder Anweisung gibt. Aber wir müssen ehrlich zu uns selbst sein", forderte der Cheftrainer. "Der ein oder andere ist im Moment nicht gut genug, um in der 2. Liga Punkte zu holen." Somit ist auch der 42-Jährige in der Pflicht, um seine Spieler wieder an diese Leistungsgrenze zu bringen. Andernfalls muss sich Paderborn nach unten orientieren.

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