5 Gründe für den Höhenflug des 1. FC Nürnberg

Mit einem 3:1-Sieg über RB Leipzig hat der 1. FC Nürnberg das Ziel Aufstieg immer mehr in den Fokus genommen. Mit einer Energieleistung hatte der „Club“ den bisherigen Spitzenreiter aus Sachsen in die Mangel genommen und ging am Ende verdient als Sieger vom Platz. Allen voran der nimmermüde Guido Burgstaller, der am gestrigen Montag für die österreichische Nationalmannschaft nachnominiert wurde, und Sebastian Kerk, der seine bisher beste Leistung im Trikot des FCN zeigte, waren federführend für den Sieg der Mittelfranken.

Trotz der zuletzt 17 Ligaspiele in Folge ohne Punktverlust, tritt Cheftrainer René Weiler weiterhin auf die Euphoriebremse. "Es war ein spezieller Sieg, den Spitzenreiter zuhause nach einem Rückstand noch zuschlagen“, sagte der Schweizer im "BR". "Wenn man den Spitzenreiter schlägt, ist das schon ein spezieller Sieg“, so Weiler in Bezug auf den Sieg gegen RB Leipzig. Er wolle aber weiterhin realistisch bleiben: "Es sind noch sieben Runden zu spielen, es ist noch ein weiter Weg. Wir sind gut beraten, schön bescheiden zu bleiben.“

Auch die schwere Verletzung von Patrick Erras, der aufgrund eines Kreuzbandrisses im Knie mindestens ein halbes Jahr nicht zur Verfügung stehen wird, hindert die FCN-Akteure offenbar nicht daran, weiterhin auf das Gaspedal zu treten und schnurstracks Richtung erste Liga zu wandern. liga2-online.de nennt fünf Gründe für den Höhenflug des FCN.

Grund 1: Unglaublicher Zusammenhalt

Die Einheit, die Chefcoach René Weiler aus der Mannschaft geformt hat, ist bemerkenswert. Im Spiel gegen Leipzig wünschte die komplette Elf dem schwerverletzten Erras per T-Shirt-Botschaft gute Besserung. Auch bei den späten Chancen von Guido Burgstaller merkte man, was für eine Einheit aus der Mannschaft geworden ist. So stand beispielsweise die komplette Bank bei seinen zuvor zwei vergebenen Chancen, wobei man erkennen konnte, dass die Ersatzspieler teils mit Burgstaller an der Seitenlinie mitliefen und anschließend beinahe im Boden versanken. Beim entscheidenden 3:1 durch den Österreichern lagen sich dann nicht nur das komplette Stadion, sondern auch die Spieler in den Armen und waren fast den Tränen nahe.

Grund 2: Offensive Trefferkraft, defensive Stabilisierung

Mit dem Sturmduo Burgstallter/Niclas Füllkrug hat der FCN einer der erfolgreichsten zwei Angreifer der gesamten Liga in den eigenen Reihen. Insgesamt erzielte der „Club“ bislang 54 Tore in der laufenden Saison, was den zweitbesten Wert der Liga darstellt. Auch hinten halten die Nürnberger nun alles zusammen. Bis zur Rückkehr von Raphael Schäfer glich die Abwehr des FCN einem Hühnerhaufen. Der 37-jährige Torwart-Oldie brachte jedoch wieder Sicherheit in die fränkische Defensive. Vorneweg überzeugt das Innenverteidiger-Paar Dave Bulthuis und Georg Margreitter. Auf den Außenverteidiger-Positionen wissen zudem Miso Brecko und Sommerneuzugang Laszlo Sepsi, der zum Saisonanfang noch durchaus seine Probleme hatte, zu gefallen.

Grund 3: Neue Euphorie bei den Fans

Nach den mehr als bescheidenen vergangenen Jahren ist nun endlich wieder Euphorie bei den zuletzt geschundenen Fanseelen zu erkennen. Man kann in der Region und auch darüber hinaus wieder stolz auf seinen „Club“ sein. Viele träumen von einer Rückkehr in die Bundesliga, die aufgrund der vergangenen Wochen durchaus realistisch erscheint. Nicht umsonst hat der neunmalige deutsche Meister den zweitbesten Zuschauerschnitt der Liga bei Heimspielen. In den letzten Spielen der Rückrunde kann es durchaus noch möglich sein, dass die Nürnberger Spitzenreiter FC St. Pauli auch in dieser Hinsicht den Schneid abkaufen werden. Auch bei den Auswärtsspielen werden die Nürnberger Woche für Woche von zahlreichen Fans begleitet, die ihr Team lautstark nach vorne peitschen.

Grund 4: Die Pferdelungen der Liga

Am Beispiel des Spiels gegen Leipzig war sehr gut zu erkennen, was für eine überragende Physis Weiler seinen Jungs eingeflößt hat. Allen voran Guido Burgstaller, Hanno Behrens und in der vergangenen Partie auch Sebastian Kerk überzeugten mit einer starken Laufleistung. Wobei sich der offensive Kerk meist die Bälle im Mittelfeld holte und anschließend mehrmals per Sprint gen Sturmspitze anzog. Generell können die Mannen von Trainer Weiler In der letzten halbe Stunde einer jeden Partie noch einmal eine Schippe drauflegen und so den Lucky-Punch erzwingen.

Grund 5: Glück wieder aufseiten der „Clubberer“

Während man am Anfang der Saison noch mit den teils fragwürdigen Entscheidungen zu Ungunsten des 1.FC Nürnberg haderte, ist auch in dieser Hinsicht wieder das Glück aufseiten der Nürnberger zurückgekehrt. Im Spiel gegen Leipzig war es beispielsweise ein Elfmeter, den man für Davie Selke hätte geben können. Im Umkehrschluss wurde dem „Club“ ein klarer Elfmeter nach Foul an Kerk verwehrt – ausgleichende Gerechtigkeit. Beim 2:0-Auswärtserfolg in Sandhausen gingen jedoch vor beiden Toren des FCN jeweils strittige Szenen voraus.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"