Kieler Kellerkrimi in Rostock: "Zum Schluss geht es um Ergebnisse"
Holstein Kiel steckt aufgrund von drei Niederlagen in Serie wieder mitten im Abstiegskampf. Nun geht es für die Störche zum F.C. Hansa Rostock, der mit neuem Selbstbewusstsein aus dem Keller kommen will. Einen besonderen Druck verspürte KSV-Cheftrainer Marcel Rapp trotzdem nicht im Verein - dafür aber bei sich selbst.
"Es ist schon Druck da"
Zwischenzeitlich schien Holstein Kiel den Abstiegskampf bereits hinter sich gelassen zu haben, als sechs Spiele ohne Niederlage aufeinanderfolgten - darunter vier Siege. Ohne einen Sieg in Rostock (Freitag, 18:30 Uhr) könnte die Situation jetzt aber wieder schnell umschwenken. Aktuell stehen die Störche nur noch fünf Punkte vor dem Abstiegs-Relegationsplatz. "Ich nehme im Umfeld oder Verein keinen besonderen Druck wahr", erklärte Marcel Rapp vor dem Kellerkrimi. "Aber es ist schon Druck da, den mache mir nur eher selber."
Denn auch der Übungsleiter kann die Tabelle lesen. Als leistungsorientierter Trainer will sich Rapp davor nicht verschließen. "Zum Schluss geht es immer um die Ergebnisse", so der 42-Jährige. "Es geht aber auch darum, wie man ein Spiel gewinnt. Wir müssen das auf die Handlungsebene herunter ziehen." Das heißt, dass letztlich natürlich schon die Leistung auf dem Feld entscheidend wird. Rapp will seine Mannschaft dahin bringen, dass sie weiß, wie sie Glück und Unglück im Spielverlauf kontrollieren. Die letzten Mini-Serien der Kieler seien bezeichnend: "In den drei Spielen, die wir gewonnen haben, waren wir nicht ganz so gut. Bei den drei Niederlagen waren wir aber auch nicht unterlegen."
Sextett fällt weiter aus
Die Gegentreffer, von denen Kiel zuletzt acht Stück in drei Spielen bekamen, seien nie aufgrund eines gleichbleibenden Fehlers passiert. Trotzdem konzentrierte Rapp das Training in der Woche auch auf das Defensivverhalten. "In Rostock gilt es, unsere Leistungen auf den Platz zu bringen und das anzunehmen, was Hansa uns entgegenzusetzen hat", verdeutlichte Rapp. Das allein wird wohl schwierig genug, denn Rostock erwartet die Kieler mit dem Selbstvertrauen aus einem 4:3-Sieg gegen Schalke. "Sie werden versuchen, den nächsten Schritt zu gehen", so Rapp.
Verzichten muss der Übungsleiter auf Noah Awuku (Reha nach Kreuzbandriss), Mikkel Kirkeskov (Achillessehnenprobleme), Kapitän Hauke Wahl (Pfeiffersches Drüsenfieber), Jonas Sterner (Adduktorenprobleme), Joshua Mees (muskuläre Probleme) und Finn Porath (Syndesmosebandriss). Darüber hinaus gab es noch mehrere Fragezeichen in der Trainingswoche, die sich jedoch erledigt haben sollen. "Grundsätzlich stehen alle zur Verfügung", blickte Rapp auf den Kader. Trotzdem wird sich der 42-Jährige Gedanken für die Aufstellung machen müssen. "Auch im Hinblick auf das Spiel. Was kommt da auf uns zu? Viel Wucht, es wird ein intensives Spiel", fasste Rapp zusammen. "Da muss man schon abwägen, wem man zutraut, dagegenzuhalten und für wen es besser ist, wenn er von der Bank kommt." So oder so soll dabei möglichst ein Sieg herauskommen.