"Alles probiert": Kieler Blick nach vorne nach Topspiel-Pleite

Holstein Kiel hat das Topspiel am Samstag gegen den VfL Bochum mit 1:2 verloren. Zwar gingen wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg verloren, dennoch zeigten sich die Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff durchaus optimistisch.

Erstes Spiel seit vier Wochen

Das letzte Spiel der Kieler datierte vom 08. März – eine Pause von knapp vier Wochen also, die die KSV aufgrund positiver Corona-Befunde und einer Länderspielpause zwangsweise verordnet bekam. Entsprechend gestaltete sich das erste Spiel nach ebendieser Pause, das mit dem VfL Bochum auch noch gegen einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg ging. Keine fünf Minuten waren gespielt, als der Ball bereits im Netz der Norddeutschen zappelte (5.) und die Störche auf die Verliererstraße manövrierte. "Wir sind aufgrund des schnellen Gegentores schlecht ins Spiel gekommen. In der Anfangsphase waren viele Aktionen auf Bochumer Seite", gestand auch Alexander Mühling im Anschluss.

Die Bochumer wussten die Zwangspause der Gastgeber zu nutzen und liefen enorm früh an, sodass diese "Schwächen beim Pressing des Gegners" gezeigt haben, wie KSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver befand. Hierbei stimmte ihm auch Trainer Ole Werner zu, der auf der anschließenden Pressekonferenz verlautbarte, "Abstimmungsprobleme" gesehen zu haben sowie "fehlende Intensität, was das Zweikampfverhalten angeht". In der gesamten ersten Halbzeit habe er den Eindruck gehabt, dass seine Mannen sich "nicht auf Augenhöhe" präsentiert haben. Quittiert wurde all dies nach der Pause mit dem zweiten Treffer des VfL, dem ein leichter Ballverlust von Innenverteidiger Simon Loren vorausging (60.).

"Auch ein wenig Pech"

Was Holstein Kiel aber positiv in das Schlussprogramm schauen ließ, das es mit acht Partien in den kommenden 28 Tagen mächtig in sich hat, war die Reaktion auf das nahezu aussichtslose Ergebnis 30 Minuten vor dem Ende. Denn die KSV schüttelte sich, richtete sich auf und kam per Elfmeter noch zum Anschluss (81.). In den letzten Minuten folgte ein wilder Sturmlauf, der jedoch nicht mehr belohnt werden sollte. "In der Schlussphase hat die Mannschaft ihr Herz in die Hand genommen und alles probiert", attestierte Stöver und empfand es als "auch ein wenig Pech, dass es nicht mehr zum Ausgleich gereicht hat."

Der Optimismus überwog auch bei Coach Werner: "Wir haben es hinten heraus mit einer großen Moral noch einmal eng gestalten können und das ist auch das Positive, was wir heute mitnehmen können." Überrascht habe ihn diese Moral allerdings nicht, da er die Mannschaft kenne. Die Schwächen, die sein Team gezeigt habe im ersten Durchgang "kann ein Symptom sein" der langen Zwangspause, doch dies könne durch Spiele behoben werden. Das nächste wartet bereits am Dienstag, wenn die KSV auf Heidenheim trifft. Die direkten Aufstiegsplätze sind zwar zunächst auf vier Punkte entrückt, doch die Kieler haben auch noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Wenn neben die Moral auch wieder Sicherheit ins Spiel kommen sollte, scheint weiterhin mit den Kielern zu rechnen zu sein.

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