Alles, was ihr zum 28. Spieltag wissen müsst

Das Halbfinale im DFB-Pokal stand im Zeichen der Zweitligisten. Während Kaiserslautern das Endspiel erreichte, ging Düsseldorf beim designierten Meister aus Leverkusen unter. Doch in der Liga kämpfen die Roten Teufel weiter gegen den Absturz. Kann die Fortuna hingegen im Mai jubeln? Zahlreiche Konkurrenten mischen oben wie unten noch mit. liga2-online.de gibt eine Übersicht.

Die Ausgangslage

Erst Relegation, dann Pokalfinale und dann wieder Relegation? Sollte der 1. FC Kaiserslautern am Ende der Saison auf Platz 16 stehen, dann müssen die Roten Teufel den Ritt zwischen Himmel und Hölle nicht fürchten, weil die Endspiele um den Klassenerhalt verlegt werden würden. Doch soweit wollen es FCK-Coach Friedhelm Funkel und seine Mannschaft gar nicht erst kommen lassen. Doch die Aufgabe ist schwierig genug, das war dem erfahrenen Fußballlehrer bewusst - immer noch stecken sieben Mannschaften im Abstiegskampf. Und nur drei Punkte trennen Platz 12 von Platz 17...

Während sich in Lautern die Frage stellt, ob der Einzug ins Finale eher Energie freisetzt oder unter der Woche Kräfte geraubt hat, ist der Fokus von Fortuna Düsseldorf nach der 0:4-Niederlage in Leverkusen klar: in den letzten Spielen soll der Aufstieg gelingen, um sich in der kommenden Saison wieder mit Bayer 04 messen zu können. Die Thioune-Elf führt das Verfolgerfeld an, zu dem noch Hamburg und Hannover zählen. Oder schiebt von hinten noch einmal jemand überraschend an? Unmöglich scheint am 28. Spieltag nichts zu sein.

Fünf Spiele im Fokus

Hansa gegen SVWW: Auch Wiesbaden inzwischen unter Druck

Abstiegskracher im Ostseestadion: zwei Siege hatten Hansa Rostock den Anschluss an das rettende Ufer bewahrt. Doch im Nordduell mit Holstein Kiel gab es für Mersad Selimbegovic und seine Mannschaft nichts zu holen. Deswegen ist die Kogge nun im direkten Duell mit der Konkurrenz gefordert, um sich wieder Luft zu verschaffen. Eine schlechte Bilanz haben die Hanseaten in der Hinsicht nicht, denn vier Siege und ein Unentschieden in neun Spielen gegen die Tabellennachbarn sind bereits gelungen. Zum Überlegen braucht Hansa aber noch mehr.

Dem SV Wehen Wiesbaden gleitet die Saison allmählich aus der Hand. Aus 14 Spielen holte der Aufsteiger zuletzt nur noch zwei Siege, weshalb die so lange souverän wirkende Mannschaft von Markus Kauczinski langsam in den Tabellenkeller taumelt. Bislang standen die Hessen in dieser Saison noch nicht auf einem Abstiegsplatz, doch mit jedem weiteren Fehler könnte sich das schnell ändern - und gerade im Saisonfinale wäre das wohl der ungünstigste Zeitpunkt. Ein Sieg gegen Rostock wäre wiederum ein echtes Ausrufezeichen, denn Wiesbaden fehlen die Punkte aus direkten Duellen.

HSV gegen FCK: Wie viel Euphorie entfacht das Pokalfinale?

Auch die Bilanz von Steffen Baumgart an der Seitenlinie der Hamburger ist ausgeglichen, doch für den lange ersehnten Aufstieg braucht der HSV mehr. Allerdings ist die Hoffnung auf einen direkten Aufstiegsplatz schon wieder verflogen - angesichts von einem Rückstand von sieben Punkten auf Holstein Kiel. Sportvorstand Jonas Boldt rief unter der Woche die Relegation als Ziel aus, die sich der auf Platz 4 abgerutschte HSV nun zurückholen soll. Mit Robert Glatzel wird jedoch wieder der richtige Torjäger fehlen...

Und das ausgerechnet gegen den 1. FC Kaiserslautern, der zwar auf dem Relegationsplatz auf der anderen Seite der Tabelle steht, aber mit der Euphorie aus dem DFB-Pokal an die Elbe kommt. Oder mit erschöpften Kräften? FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel ordnete vor dem Spiel der Gegensätze ein, dass Siege - egal, in welchem Wettbewerb - keine Last sein können. Trotzdem wird der weitere Abstiegskampf eine Herausforderung für den FCK bleiben. Auch, oder erst recht, wenn das Pokalfinale im Mai schon im Hinterkopf ist.

SVE gegen FCM: Magdeburgs Schwierigkeiten im Endspurt

Die Saison der SV Elversberg scheint weit vor Ablauf des letzten Spieltags schon auszutrudeln. Anders war die 0:5-Niederlage in der Vorwoche gegen Eintracht Braunschweig kaum zu erklären. Immer wieder hält sich die Mannschaft von Horst Steffen mit unregelmäßigen Erfolgen in sicherem Abstand zur Abstiegszone, doch vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen lassen keine Rückschlüsse auf den allergrößten Willen schließen. Ein, zwei Siege könnten die Saarländer aber noch brauchen, um auf Nummer Sicher zu gehen.

Gleiches gilt für die Magdeburger, die wohl noch mehr Siege benötigen, um sich die größten Probleme vom Leib zu halten. Zumal die Partie gegen Elversberg aller Voraussicht nach das letzte Spiel gegen eine Mannschaft aus dem Mittelfeld wird. Danach warten entweder direkte Konkurrenten oder Spitzenteams auf den FCM, sodass Christian Titz und seine Elf durchaus unter Druck stehen, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt möglichst früh einzusammeln. Keine leichte Aufgabe nach elf Gegentoren in den letzten drei Spielen. Erst recht, wenn man seit über 400 Minuten ohne eigenen Treffer sit.

KSC gegen St. Pauli: Top-Spiel der Rückrundenteams

Der Karlsruher SC ist eine der wenigen Mannschaften, die das Aufstiegsrennen in der Liga noch einmal spannend machen könnten. Zumindest dann, wenn sich die Badener so präsentieren, wie in den letzten Wochen. Ein Blick auf die Rückrunden-Tabelle zeigt, dass der KSC die drittbeste Mannschaft seit dem Jahreswechsel ist. Gerade in der Offensive zeigte sich niemand treffsicherer in der zweiten Saisonhälfte, was natürlich auch mit dem Rekordergebnis gegen Magdeburg (7:0) zusammenhängt. Beflügelt den KSC womöglich sogar noch das bevorstehende Karriereende von Lars Stindl, der rechtzeitig zum Endspurt fit ist?

Dazu müsste das drittebeste Team der Rückrunde aber erst einmal das beste Team der Rückrunde schlagen. St. Pauli hat im Vergleich zur Vorrunde zwar schon zwei Niederlagen einstecken müssen, doch mit 24 Punkten aus zehn Spielen sind die Kiezkicker weiter das Maß der Dinge im Unterhaus. Vier Siege fehlen den Hamburgern noch, um den Aufstieg aus eigener Kraft perfekt zu machen. Weniger, wenn die Konkurrenz vorher patzt. Doch St. Pauli wird es im Endspurt wohl kaum auf andere ankommen lassen.

H96 gegen S04: Schalke in der Fremde gefordert

Auch die Niedersachsen aus Hannover haben den Traum vom Aufstieg noch nicht aufgegeben, schließlich ist die Leitl-Elf mit einem Rückstand von nur drei Punkten auf den dritten Rang in einer guten Ausgangsposition, um noch einmal Druck auf die bisherigen Kandidaten auszuüben. Voraussetzung wäre ein Sieg gegen die kriselnden Schalker, die besonders auf den Auswärtsfahrten oft unterliegen. Allerdings braucht Hannover dafür noch eine gewisse Extraportion Konstanz - obwohl von den letzten zehn Spielen nur eine Partie verloren ging, darf es im Endspurt keine weiteren Ausrutscher geben.

Ähnliches denken sich vermutlich die S04-Fans, die sich momentan vor allem auf die Heimstärke der Königsblauen besinnen. Drei Siege und zwei Unentschieden in den letzten fünf Heimspielen halten den FC Schalke 04 derzeit über Wasser. Allerdings muss der Revierklub nun in Hannover ran. Punkte auf fremden Plätzen gab es zuletzt im Dezember, als S04 einen 2:0-Sieg in Rostock feierte. Ohne diesen Sieg wäre die Lage bei Schalke prekärer, weshalb es umso wichtiger für Karel Geraerts und seine Mannschaft wird, dass sie noch einmal in der Fremde nachlegt.

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