"Auch, wenn 37 Punkte reichen sollten...": Sorgen beim FCN?

Der 1. FC Nürnberg rauscht in den Tabellenkeller. Im Heimspiel gegen den Karlsruher SC kassierte die Mannschaft von Cristian Fiél die vierte Niederlage in Folge, weil sie eine "katastrophal schlechte" Halbzeit ablieferte. Wachsen die Sorgen am Valznerweiher? Der FCN stellt das zweitschlechteste Team der Rückrunde, was ein deutlicher Schuss vor den Bug sein sollte.

Gerade Nürnberg sollte vorsichtig sein

In der zweiten Saisonhälfte holten die Nürnberger bislang nur 13 Punkte, lediglich der SV Wehen Wiesbaden hat mit zehn Zählern eine geringere Ausbeute in diesem Kalenderjahr. Drei Siege - immerhin gegen die direkten Konkurrenten aus Rostock, Braunschweig und Magdeburg - halten den FCN gerade so über Wasser. Aber der Abstiegs-Relegationsrang ist nur noch fünf Punkte entfernt. Am Valznerweiher brach nach der 0:1-Niederlage gegen Karlsruhe noch niemand in Panik aus. "Auch, wenn 37 Punkte reichen sollten, ist es nicht unser Ziel, dass wir die letzten drei Spiele einfach so rumkriegen", sagte Abräumer Florian Flick stattdessen aus.

Aber geht der 23-Jährige womöglich zu sorglos mit der Situation um? Gerade der FCN ist ein gebranntes Kind - denn in de Saison 2019/20 rutschten die Nürnberger am letzten Spieltag mit genau 37 Zählern auf Platz 16 ab. Die Last-Minute-Rettung im Rückspiel der Relegation gegen Ingolstadt ist knapp vier Jahre später immer noch präsent. Ein Herzschlagfinale, das der FCN nicht wiederholen möchte. "Wir müssen jetzt den Bock umstoßen und ein anderes Gesicht zeigen. Wir wollen die Saison noch positiv abschließen", gab Flick daher vor. Fakt ist auch, dass in allen Jahren danach die 37 Zähler zum Klassenerhalt gereicht hätten.

"Klar bin ich enttäuscht"

Nach der Leistung gegen Karlsruhe sah Cheftrainer Cristian Fiél ein ganz anderes Problem beim FCN. "Am Auftritt in der ersten Halbzeit hat mich so einiges irritiert. Wir haben nicht stattgefunden", fasste der 44-Jährige nach dem 0:1 zusammen. "Wenn du ein Heimspiel hast, wo du die 40 Punkte vollmachen kannst und wenn man sieht, wie die Mannschaften, die unten drinstehen gestern gespielt haben, dann erwarte ich und die Leute etwas Anderes." Davon haben die Nürnberger jedoch nichts geliefert. Seit sechs Spielen wartet der FCN deshalb schon auf einen Sieg, seit vier Partien ging der Club jedes Mal als Verlierer vom Platz. "Klar bin ich enttäuscht. Ein anderes Wort wäre auch nicht angebracht", so Fiél.

Besonders die erste Hälfte ärgerte den Fußballlehrer enorm. "Wenn es im Fußball nicht läuft, dann geht es immer um Haltung", forderte Fiél, dass seine Mannschaft zumindest Einsatz und Willen zeigen sollte. So sei die erste Halbzeit aber "katastrophal schlecht" gewesen, erst im zweiten Abschnitt versuchte der FCN mehr. "So wirst du keine Punkte holen", war aber auch Fiél klar, dass das Saisonfinale noch Aufgaben für die Nürnberger bereithalten würde. Und der 44-Jährige sparte nicht an Selbstkritik: "Ich bin der Verantwortliche, stelle die Mannschaft auf und ein. Manchmal sieht man, was ich will, heute hat man es nicht gesehen, deshalb muss auch ich mich hinterfragen, ganz klar." Schon am Freitag (18:30 Uhr) geht es für Nürnberg in Düsseldorf weiter.

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