Aus Wutrede wird Lobeshymne: Luhukay leistet Abbitte

Zwischen der Wutrede von Trainer Jos Luhukay vor Saisonbeginn und dem 2:0-Heimsieg gegen den SV Sandhausen ist beim FC St. Pauli einiges passiert. Verstärkungen in allen Mannschaftsbereichen, ein Derby-Sieg gegen den Hamburger SV und die Moral der Mannschaft bringen die Kiezkicker in der Tabelle nach vorne - obwohl sie vor Wochen noch auf dem Abstiegsplatz standen.

St. Pauli schafft die Kehrtwende

Als der FC St. Pauli nach der 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschte, da hatten viele schon befürchtet, dass die Wutrede von Trainer Jos Luhukay vor dem Saisonbeginn nur bestätigt wurde. Doch der niederländische Trainer hatte auch gesagt, dass die Mannschaft überraschen kann - und diesen Passus erfüllten die Kiezkicker zuletzt mit drei Heimsiegen in Folge, darunter der Derby-Erfolg gegen den ewigen Rivalen vom Hamburger SV.

Hinzu kommen zwei Unentschieden auf fremden Plätzen, sodass der FCSP nun seit fünf Spielen ohne Niederlage in der Tabelle hinaufklettert. Inzwischen sind die Hamburger sogar in Schlagdistanz zum Aufstiegsrelegationsplatz. "Die Überlegenheit aus dem HSV-Spiel war wieder da", sah sich Abwehrchef Daniel Buballa nach dem letzten 2:0-Heimsieg gegen den SV Sandhausen bestätigt, dass es innerhalb der Mannschaft funktioniere und nichts "in die Mülltonne" zu stecken sei, wie Luhukay vor Saisonbeginn fürchtete.

"Ein Riesenkompliment an die Mannschaft"

Auch der niederländische Trainer schlägt mittlerweile andere Töne an: "Ich kann nur ein Riesenkompliment an die Mannschaft aussprechen, wie sie die Ausfälle kompensiert hat." Das hiesige Verletzungspech, dem zahlreiche Stammspieler im Verlauf der Vorbereitung und dem Saisonstart erlagen und wegen dem der FCSP zu mehreren Nachverpflichtungen gezwungen war, gehörte zu Luhukays größter Sorge vor dem Start.

Trotzdem mahnt der Coach: "Wir sind von Spieltag zu Spieltag stabiler geworden. Aber es wäre zu früh, Ziele zu verändern. Dafür haben wir schon zu viele Rückschläge wegstecken müssen." Die Überraschungsmannschaft zu sein, das hielt Luhukay bereits früh für möglich und daran will der Fußballlehrer auch weiterhin festhalten. Schon am nächsten Sonntag (13:30 Uhr) steht für die Hamburger nämlich der nächste Gradmesser auf dem Programm: Dann werden die Kiezkicker in Nürnberg auflaufen, die einen ähnlichen Saisonverlauf erlebten und nun ganz offensiv von der Spitzengruppe sprechen.

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